Bernhard Peter
Überzuckerung
(Bitte besprechen Sie im Zweifelfall Ihre Beschwerden und Maßnahmen mit einem Arzt Ihres Vertrauens!)

Was ist Überzucker?
Überzucker liegt vor, wenn der Blutzucker sehr hoch ansteigt und es zu einer Stoffwechselentgleisung kommt. Werte > 250 mg/dl (>13.9 mmol/l) zeugen schon von einem erheblich verschlechterten Stoffwechsel, bedrohlich werden die Werte ab > 400 mg/dl (22 mmol/l), im diabetischen Koma sind sogar Werte in der Größenordnung 1000 mg/dl (55.5 mmol/l) möglich.

Wer kann eine Überzuckerung bekommen?
Jeder Diabetiker kann prinzipiell eine Überzuckerung bekommen. Mögliche Ursachen können sein:

Was können die Anzeichen einer Überzuckerung sein?

Was kann schlimmstenfalls passieren?
Wird eine Überzuckerung nicht rechtzeitig behandelt, kann sich daraus ein diabetisches Koma mit Bewußtlosigkeit und nachfolgendem Tod entwickeln. Dieser Zustand entwickelt sich langsam, oft über Stunden oder Tage hinweg. Dabei gibt es zwei Wege zum diabetischen Koma:

Das ketoazidotische Koma (Übersäuerungs-Koma)
Dieser Weg zum Koma wird vor allem von Typ I-Diabetikern beschritten. Der durch Insulinmangel gestörte Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel steht im Vordergrund. Weil mangels Insulin keine Glucose in die Zellen aufgenommen werden kann, stellt sich die Zelle um auf Energiegewinnung durch Fettverbrennung (Lipolyse) und Eiweißabbau (Proteolyse), auf einen insgesamt katabolen Stoffwechsel. Das hat zur Folge, daß sog. Ketonkörper (typisch: Aceton) entstehen und das Blut übersäuert wird. Zusammen wird dieser Prozeß Ketoacidose genannt. Der Körper wird Säure u. a. durch das Abatmen von Kohlendioxid wieder los, dies versucht der Organismus jetzt mit Nachdruck, dadurch kommt es zu der typischen, sog. Kußmaulschen Atmung. Beim Typ II-Diabetiker tritt der Effekt fast nie auf, weil das körpereigene Restinsulin diese drastische Entgleisung und die Bildung von Ketonkörpern verhindert.

Bei den Beschwerden stehen im Vordergrund:

Das nichtketotische Koma (hyperosmolares Austrocknungskoma)
Dieser Weg zum Koma wird vor allem von Typ II-Diabetikern beschritten. Das Entstehen der Stoffwechselentgleisung ist langsam, es baut sich über Wochen hinweg eine zunehmende Austrocknung mit entsprechendem Mineralstoffverlust und seinen Folgen auf. Durch den Insulinmangel steigen die Blutzuckerwerte an, deutlich über Normalwerte. Irgendwann wird die Nierenschwelle erreicht, das ist diejenige Blutkonzentration, ab der in der Niere Glucose in den Urin übergeht und Glucose im Harn nachgewiesen werden kann (ab ca. 160-180 mg/dl). Begleitend werden erhebliche Mengen Urin gebildet, um die Glucose "auszuschwemmen", was einen großen Verlust an Wasser bedeutet und sekundär auch an Mineralstoffen. Der Wasserverlust führt zu unstillbarem Durst, der Mineralstoffverlust zu Herzbeschwerden und Wadenkrämpfen.

Bei den Beschwerden stehen im Vordergrund:

Wie kann man eine Überzuckerung vermeiden?

Was sollte man im Falle einer Überzuckerung tun?