Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1170
Treschklingen (Landkreis Heilbronn)

Kirche von Treschklingen

Treschklingen, ein winziger Ort im Landkreis Heilbronn, war einst ein Wormser Lehen, das erst die von Helmstatt innehatten, dann aber 1538 von Bastian von Helmstatt vom Rabanschen Stamm an Eberhard von Gemmingen (gest. 1572), vermählt 1.) mit Barbara von Wolfskehl und 2.) mit Helene von Schellenberg, verkauft wurde. Nach Eberhards Tod kam es zur Erbteilung zwischen seinen Söhnen, dabei fiel Treschklingen an Reinhard von Gemmingen (1532 - 27.6.1598), vermählt 1561 mit Helena von Massenbach (1534 - 2.12.1601). Er wurde zum Stammvater der Linie Gemmingen-Hornberg. Dessen Sohn wiederum ist Reinhard der Gelehrte (1576 - 1635), Erwerber von Burg Hornberg am Neckar und Grundherr zu Michelfeld. Später gab es eine eigene Linie der Freiherren von Gemmingen zu Treschklingen. 1588 wurde im Ort ein Renaissance-Schloß errichtet, welches aber 1693 im pfälzischen Erbfolgekrieg von den Franzosen zerstört wurde. Seine Reste wurden 1812 abgeräumt. Die kleine Pfarrkirche steht etwas abseits am Ortsrand hinter einem Spielplatz. Sie lohnt einen Abstecher aufgrund des auf 1582 datierten Wappensteines an der südlichen Außenwand. Bauherr der Kirche ist Reinhard von Gemmingen (1532 - 27.6.1598). 1911 erfolgte eine Restaurierung bzw. Erneuerung.

Wir sehen hier zweimal das gleiche Wappen, Reinhard von Gemmingen (1532-1598) und seiner Frau Helena von Massenbach (1534-1601) zuzuordnen. Die Freiherren von Gemmingen und die Freiherren von Massenbach, die mit ihnen eines Stammes und eines Wappens sind, führen in Blau zwei goldene Balken. Als Helmzier führen sie zwei wie der Schild mit zwei goldenen Balken belegte blaue Büffelhörner. Helmdecken blau-golden.

Ganz in der Nähe gibt es einen weiteren Fall, wo zweimal das gleiche Wappen nebeneinander zu sehen ist, am Unterschloß in Gemmingen. Dort handelt es sich aber um andere Personen.

Literatur und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher
Anton P. Rahrbach, Reichsritter in Mainfranken. Zu Wappen und Geschichte fränkischer Adelsfamilien. Bauer & Raspe Verlag - Die Siebmacherschen Wappenbücher, die Familienwappen deutscher Landschaften und Regionen, Band 2, 2003, ISBN 3-87947-113-4
Stammliste der Freiherren von Gemmingen: Edmund von der Becke-Klüchtzner, Stamm-Tafeln des Adels des Großherzogthums Baden: ein neu bearbeitetes Adelsbuch, Baden-Baden, 1886,
http://diglit.ub.uni-heidelberg.de/diglit/beckekluechtzner1886
Walter von Hueck: Stammfolge des Geschlechts der Freiherren von Gemmingen, Sonderdruck aus dem Genealogischen Handbuchs des Adels Band 37 (Freiherrliche Häuser A, Band VI), C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1966
Maria Heitland: Familienchronik der Freiherren von Gemmingen - Fortsetzung der Chroniken von 1895 und 1925/26. Gemmingenscher Familienverband e.V. 1991
J. Siebmachers Grosses Wappenbuch Band E. Württembergisches Adels- und Wappenbuch. Im Auftrage des Württembergischen Altertumsvereins begonnen von Otto v. Alberti, Bauer & Raspe 1975 (Reprint), 1112 Texts. mit 4132 Wappen + 122 S. Figurenverzeichnis.
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden, hrsg. von Franz Xaver Kraus, Band 8,1: Adolf von Oechelhäuser: Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Sinsheim, Eppingen und Wiesloch (Kreis Heidelberg), Tübingen, 1909 - http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kdm8bd1, S. 116 ff.

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