Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 2457
Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis)

Das Weinheimer Schloß

Das Weinheimer Schloß liegt im Westen der Altstadt und erstreckt sich in zwei Teilen beiderseits der Obertorstraße. Beide Teile haben eine unterschiedliche Besitzgeschichte. Im Mittelalter lagen hier rechts und links des die beiden Teile verbindenden Obertores zwei Adelshöfe der Familie Swende. Die Durchfahrt des Obertores gehört zum ältesten Baubestand des Komplexes und stammt von ca. 1400. Das Tor besaß einst Zugbrücke und Fallgatter. Erst durch einen Umbau gegen Ende des 17. Jh. verlor das Obertor seinen wehrhaften Charakter.

Abb.: nördliche Bebauung der Obertorstraße

Der nordwestliche Teil des Schlosses ist der kleinere; er wird dominiert von dem großen Schloßturm im Nordwesten des Hauptflügels. Zur Obertorstraße hin leitet ein Längsbau zur katholischen Pfarrkirche St. Laurentius über. Dieser Teil des Schlosses wurde in zwei Teilen 1403 und 1423 von den Pfalzgrafen und Kurfürsten Ruprecht III. und Ludwig III. gekauft. Kurfürst Ludwig V. verpfändete 1509 das Schloß an die Familie des Dieter von Handschuhsheim. Die Pfalzgrafen ließen 1537 ein Schloß im Stil der Renaissance errichten. Eine Rolle als zeitweilige Residenz spielte das Schloß, als der spätere Kurfürst Ottheinrich 1547 vor der in Heidelberg grassierenden Pest floh und im Nordwestflügel mit seinem Hofstaat Quartier nahm. Ein weiteres Mal wurde das Weinheimer Schloß Ausweichresidenz, als nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-1697), während dem die Residenz Heidelberg verwüstet wurde, die kurpfälzische Verwaltung, die Ruprecht-Karls-Universität sowie die kurfürstliche Münzstätte und Druckerei kurzzeitig hier unterkamen. Weinheim sollte 1698 anstelle von Düsseldorf Regierungssitz für Kurfürst Johann Wilhelm werden, und er plante, das Schloß gewaltig auszubauen. Doch das Einvernehmen mit der ansässigen Bevölkerung war so schlecht, daß man von diesen Plänen wieder Abstand nahm. Später kam das Anwesen ab 1803 an das Großherzogtum Baden. Schließlich wurde auch dieser Schloßteil um 1850 vom Besitzer der anderen Schloßhälfte, Frhr. Christian von Berckheim, hinzugekauft. Der kurpfälzische Kellereiflügel wurde abgebrochen. Der neue Besitzer baute das Schloß neugotisch um und ließ 1868 den 39 m hohen Schloßturm errichten, nach dem Vorbild des Blauen Turmes in Wimpfen. 1893 wurde der Zwischenbau neugotisch überformt. Der Bereich zwischen Schloßflügel und Kirche wird als vorderer Schloßhof bezeichnet. Westlich des Schloßflügels erstreckt sich der kleine Schloßpark bis zur Rote Turm-Straße.

Der südöstliche Schloßteil südlich der Obertorstraße ist wesentlich größer und komplexer und besteht aus mehreren Flügeln, die rings um einen unregelmäßigen Innenhof (hinterer Schloßhof) angeordnet sind. An diesen Komplex schließt sich im Süden der weitläufige Schloßpark an, an diesen im Südosten der Exotenwald. Seit dem 16. Jh. war dieser Teil ein Adelshof der Familie Ulner von Dieburg. Der heute noch bestehende Südflügel wurde 1725 von Franz Pleickard Ulner von Dieburg im barocken Stil erbaut. Als diese Linie der Ulner von Dieburg 1771 ausstarb, kam das Anwesen an die von Dalberg. Unter dieser Familie wurde der Südflügel um 1780 klassizistisch verändert. 1835 lebte hier kurzzeitig der Baron von Venningen mit seiner berühmt-berüchtigten Gemahlin, Lady Jane Digby. Dieser Teil des Schlosses wurde 1837 von der Gräfin Waldner von Freundstein für ihren Sohn, Freiherr Christian von Berckheim, gekauft.

Beide Schloßteile, der Park und der Exotenwald sind seit 1938 im Besitz der Stadt und dienen heute als Sitz der Stadtverwaltung Weinheim. Im südlichen Teil des Schlosses befindet sich ein Restaurant, dessen historische Räume mit Stuck und Eichenparkett 2006 komplett renoviert und in den Ursprungszustand versetzt wurden.

Ein undatierter, stark beschädigter Wappenstein zeigt das Wappen der Forstmeister von Gelnhausen, in blauem, mit goldenen Schindeln bestreutem Feld ein pfahlweise gestellter, goldener Widerhaken (Doppelhaken), oben mit einem Vogelkopf versehen, auf dem Helm mit blau-goldenen Decken ein wachsender Vogelrumpf zwischen zwei mit goldenen Schindeln bestreuten blauen Adlerflügeln (abweichend zwischen den Flügeln ein goldener Widerhaken, oben mit einem Vogelkopf versehen, nach dem Aschaffenburger Wappenbuch, Tafel 71 Seite 139, Siebmacher Band: Pr Seite: 130 Tafel: 174, Siebmacher I, 127). Es gab eine Heiratsverbindung zwischen Ulrich Ulner von Dieburg und Dorothea Forstmeister von Gelnhausen (-1517), die Tochter von Philipp Forstmeister von Gelnhausen und Elisabeth von Franckenstein. Ulrich und Dorothea waren die Eltern des Ulrich Ulner von Dieburg, der Margaretha Kämmerer von Worms gen. Dalberg heiratete.

Dieser quadratische Wappenstein ist auf das Jahr 1564 datiert und zeigt das Vollwappen der Ulner von Dieburg, in Blau eine goldene Burg mit rotem Tor und drei Zinnentürmen mit je einem Fenster, auf dem Helm mit blau-goldenen Decken auf einem roten, golden bequasteten Kissen ein goldener, mit einem Stoß Pfauenfedern gefüllter Topf (Vase). Das Wappen wird beschrieben im Aschaffenburger Wappenbuch, Tafel 67 Seite 126, 228, 231 (dort eine rote, grün beblätterte Blume im Topf der Helmzier). In blau-golden auch nach Humbracht und Siebmacher Oberösterreich. Gruber gibt in Gold eine rote Burg an, auch zu finden im Siebmacher OstN, desgleichen im Alten Siebmacher sowie im Rietstap, der mittlere Turm mit blauem Dach, Helmdecken dort rot-golden. Bezüglich der Helmzier handelt es sich um ein redendes Wappen, denn der Name Ulner leitet sich von lat. "olla" - Topf, Gefäß ab, und ein Ulner war ein Töpfer, ein Hersteller von Gefäßen.

Das Wappen der Ulner von Dieburg begegnet uns auch in diesem in undatierten gespaltenem Schild zusammengeschobenen, undatierten Ehewappen in der rechten Spalthälfte; in der linken Spalthälfte sehen wir das Wappenbild der von Heppenheim gt. von Saal, in Blau ein silberner Balken, begleitet von drei (2:1) silbernen Rauten. Die hier nicht dargestellte Helmzier wäre zu blau-silbernen Decken ein Paar blauer Büffelhörner, belegt mit einem silbernen Balken zwischen zwei silbernen Rauten (Aschaffenburger Wappenbuch, Tafel 2, Seite 100, 141). Philipp Ulner von Dieburg (1525-1595), Sohn von Ulrich Ulner von Dieburg und Margaretha Kämmerer von Worms gen. Dalberg, hatte Anna Maria von Heppenheim gen. Saal (-9.3.1570) geheiratet. Auf den beiden oberen Fortsätzen des Steines sind Steinmetzzeichen zu sehen.

Ein auf das Jahr 1626 datierter Wappenstein (ohne Abb.) trägt zwei Schilde, neben dem der Ulner von Dieburg den der Kämmerer von Worms gen. Dalberg, unter goldenem, mit drei Spitzen abgeteiltem Schildhaupt in Blau sechs (3:3) silberne Lilien. Dieses Ehewappen steht für Hans Gernand Ulner von Dieburg und seine Frau Margareta Maria von Dalberg.

Das prächtigste Ehewappen der Ulner von Dieburg befindet sich am Südteil des Schlosses, hofseitig am entlang der Obertorstraße gebauten Flügel, und ist auf 1725 datiert. Zwei Vollwappen sind mit ihren großen ovalen Schildkartuschen einander zugeneigt. Das heraldisch linke Wappen für die Ehefrau zeigt das Wappen der zum westfälischen Uradel gehörenden Freiherren von Haxthausen, in Rot eine schrägliegende Konstruktion aus miteinander verbundenen Holzbrettern (wie eine Brettertür mit drei ins Z gelegten schmalen Brettern benagelt, vermutlich Teil eines Wagenaufbaus, evtl. eine Wagenflechten-Lattentür), auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein roter Flug, beiderseits mit einer schräg einwärts liegenden Konstruktion wie beschrieben belegt (Westfälisches Wappenbuch, Münchener Kalender 1926). Das Wappenpaar läßt sich Franz Pleickard Ulner von Dieburg (1677-1748), Sohn von Franz Joseph Gernand Ulner von Dieburg, sowie seiner Gattin Maria Susanna Zobel von Giebelstadt, und seiner am 12.6.1713 geehelichten Frau Maria Theresia Josepha von Haxthausen (15.10.1692-30.6.1731), Tochter von Johann Raab von Haxthausen (1659-21.11.1733) und Margaretha Concordia von Syrgenstein, zuordnen. Das Paar hatte insgesamt neun Kinder. Ein inhaltlich identisches Wappenpaar aus dem Jahr 1717 ist am Dieburger Fechenbach-Schloß zu finden (siehe dort zur Diskussion der Wappenfigur). In der Weinheimer Kirche St. Laurentius befindet sich ein Epitaph für Maria Theresia Josepha von Haxthausen mit der gleichen Wappenkombination.

Franz Pleickard Ulner von Dieburg (1677-1748), der 1725 den Südflügel des Weinheimer Schlosses errichten ließ, war Grundherr in Dieburg, Winterkasten und Weinheim und stand in Diensten der Pfalzgrafen und machte Karriere als Hofbeamter. Er war kurpfälzischer Geheimrat, Oberst-Küchenmeister, Oberst-Hofmarschall, Regierungs-Vizepräsident in Mannheim und Hofgerichtspräsident. Der engen Bindung an den kurpfälzischen Hof verdankt er seine Erhebung in den Freiherrenstand. Außerdem vertrat er als Gesandter bei den holländischen Generalstaaten 1720 kurpfälzische Interessen. Franz Pleickard Ulner von Dieburg ließ sich in Dieburg 1717 das Ulnerschlößchen errichten, das heute unter dem Namen Fechenbach-Schloß bekannt ist. Durch seine Heirat mit Maria Theresia Josepha von Haxthausen kam er an den Ingelheimer Besitz der Familie von Haxthausen, den Häuser Hof, das Weiherhaus sowie in Großwinternheim 80 Morgen Äcker, 21 Morgen Weingarten, 11 Morgen Clauer (= Feuchtgebiet für Holzwuchs wie Weiden) und Wiesen.

Sein Sohn Johann Wilhelm Franz Ulner von Dieburg (1715-18.11.1771) trat ebenfalls in kurpfälzische Dienste und wurde Obristhofmarschall, Obristküchenmeister und Oberamtmann zu Umstadt und Otzberg.

Eingang zum nordwestlichen Teil des Schlosses, von der Obertorstraße aus gesehen

 

Eine ganz andere "Besetzung" finden wir bei den aus dem 19. und frühen 20. Jh. stammenden Wappensteinen. Am Eingang zum von der Altstadt aus gesehen rechten (nördlichen) Teil des Schlosses befindet sich rechterhand des großen Torbogens das Wappen der von Berckheim, in Gold ein durchgehendes rotes Kreuz, auf dem Helm mit rot-goldenen Decken auf einem roten Kissen mit goldenen Quasten eine goldene Ente (Siebmacher Band: Bad Seite: 4 Tafel: 4, Band: Els Seite: 3 Tafel: 4, Alter Siebmacher von 1605). Das Wappenbild dieser elsässischen Familie ist identisch mit dem der Herren von Andlau, aber die Helmzier ist eine andere. Vermutlich sind die von Berckheim, die ihren Stammsitz in Mittel-Berckheim (das wunderschön malerische Mittelbergheim, Département Bas-Rhin, Arrondissement Sélestat-Erstein) hatten, ein Zweig der von Andlau, der sich in der ersten Hälfte des 13. Jh. abgespalten hatte.

 

1266 ließ sich die Familie der von Berckheim in Straßburg nieder. Die lückenlose Stammreihe beginnt 1232. Die Familie gehört zur Reichsritterschaft der Ritterkantone Neckarschwarzwald und Ortenau. In Baden besaß die Familie Anteile an den Grundherrschaften Allmannsweier, Wittenweier und Meißenheim im Amtsbezirk Lahr; im Elsaß besaß sie Jebsheim und Rappoltsweiler. Es gab seit dem 16. Jh. drei Linien der Familie, eine evangelische Linie zu Jebsheim, eine zu Krautergersheim, die aber schon 1787 in der dritten Generation wieder erlosch, und eine katholische Linie zu Rappoltsweiler. Die hier in Weinheim relevanten Familienmitglieder entstammten der Linie zu Jebsheim.

Gartenseite des Schlosses, klassizistisch überformter Barockflügel

Ein identisches Wappen der von Berckheim ist am südlichen Teil des Schlosses am gartenseitigen Giebel angebracht.

Das gleiche Wappen begegnet uns auch auf insgesamt drei Ehewappen. Auf das Jahr 1874 datiert ist dieses Allianzwappen (Abb. unten), rechts das Wappen der von Berckheim wie beschrieben, links das der Waldner von Freundstein, in Silber auf drei schwarzen Spitzen drei rote Vögel. Das Wappen der elsässischen Familie wird beschrieben im Siebmacher Band: Bad Seite: 25 Tafel: 17, Band: Els Seite: 22 Tafel: 26, Band: ThüA Seite: 110 Tafel: 86. Die Helmzier wird ganz unterschiedlich angegeben, in den verschiedenen Siebmacher-Bänden wird zu schwarz-silbernen oder rot-silbernen Decken ein Straußenfederbusch geführt, silbern oder schwarz-silbern oder etagenweise schwarz-silbern. Im Wappenbuch der Stadt Basel hingegen wird zu schwarz-silbernen Decken ein wachsender Mannesrumpf abgebildet, das Gewand silbern mit drei roten Vögeln auf drei schwarzen Spitzen, der silbern aufgeschlagene Hut desgleichen, mit einer roten Fasanenfeder. Hier sind beide Schilde unter der Helmzier des Ehemannes zusammengestellt.

Die Wappenkombination paßt zu Freiherr Christian Friedrich Gustav von Berckheim (15.10.1817-21.11.1889), der 1844 Ida Wilhelmine Gräfin Waldner von Freundstein (17.6.1824-15.1.1907) geheiratet hatte. Für ihn hatte seine Mutter Schloß Weinheim erworben, und er baute es für sich im historistischen Stil um. Weiterhin kaufte er 1850 auch die andere, nördliche Schloßhälfte hinzu, ließ den Park im bisher französischen Stil durch den Gartenarchitekten Friedrich Ludwig von Sckell in einen englischen Landschaftsgarten umwandeln und legte den Exotenwald hinter dem Schloßpark an, auf dem er exotische Bäume in ganzen Gruppen auf ca. 60 ha anpflanzte und in dem heute noch z. B. 50 Mammutbäume auf einem Fleck beeindrucken. Auf ihn geht der Bau des neugotischen Schloßturms zurück. Er trat in badische Dienste und wurde Staatsminister und Großhofmeister des großherzoglichen Hofs. 1853-1866 war er badischer Ministerresident in München; 1859 war er bevollmächtigter Minister und außerordentlicher Gesandter in Rom, um ein Konkordat mit dem Papst auszuhandeln.

Es gibt übrigens noch eine zweite, ältere Verbindung zwischen den beiden Familien in der Generation von Christians Eltern, aber "hintereinander": Christian Friedrich von Berckheim (21.12.1781-13.12.1832) hatte Auguste von Stumm (25.5.1796-1.12.1876) geheiratet, die als Witwe erneut heiratete, nämlich ihren Schwager, Graf Theodor Waldner von Freundstein (27.11.1786-17.7.1864), den Mann ihrer 1929 früh verstorbenen älteren Schwester Friederike von Stumm. Mutter und Sohn heirateten also beide in die selbe Familie ein, der Sohn in die Familie seines Stiefvaters. Auguste Gräfin Waldner von Freundstein geb. von Stumm hatte 1837 Schloß Weinheim für ihren Sohn Frhr. Christian von Berckheim aus erster Ehe erworben. Diese Verbindung zur Familie Stumm erklärt, woher das Geld zum Ankauf des Weinheimer Schlosses kam: Die als Montanunternehmer bekannte Familie Stumm war Eigentümer etlicher Eisenhämmer und Eisenhütten vorwiegend im Hunsrück und im Saarland und u. a. Inhaber der Dillinger Hütte und damit eine der bedeutendsten Industriellendynastien jener Zeit. Die Familie Stumm bekam 1888 den preußischen Freiherrenstand als "Frhr. von Stumm-Halberg" mit einem anderen Wappen als dem seit 1815 geführten. Aber nicht nur daher kam Geld: Die Mutter von Auguste von Stumm war nämlich Friederike Auguste Schmalz (15.9.1765-17.2.1854) aus dem Handels- bzw. Bankhauses Schmalz in Mannheim, und die Alleinerbin des Unternehmens.

 

Auf das Jahr 1919 datiert ist das Allianzwappen aus dem der von Berckheim und dem der Wambolt von Umstadt, schwarz-silbern geteilt mit drei allseits anstoßenden Rauten in verwechselten Farben nebeneinander, auf dem Helm mit silbern-schwarzen Decken ein wachsender, silberner, rotgezungter Brackenrumpf mit goldenem Stachelhalsband und schwarzem Ohr (Aschaffenburger Wappenbuch, Tafel 25 Seite 89, 116, 135, Siebmacher Band: Bad Seite: 25 Tafel: 17, Band: He Seite: 29 Tafel: 33, Band: BraA Seite: 102 Tafel: 62, Band: Bay Seite: 62 Tafel: 66, Münchener Kalender 1919). Das Ehewappen paßt zu Graf Siegmund Theodor von Berckheim (23.3.1851-8.7.1927), badischer Gesandter am Preußischen Hof in Berlin, und seiner Frau, Adolphine Maria Huberta Gabriele Freiin Wambolt von Umstadt (28.1.1859-30.6.1919). Graf Siegmund Theodor von Berckheim machte zunächst eine militärische Karriere und stieg bis zum königlich preußischen Hauptmann im Generalstab auf. Danach trat er als Diplomat in großherzoglich-badische Dienste und vertrat badische Interessen als Ministerresident in Preußen und in Sachsen. 1889 übernahm er das Weinheimer Schloß. Außerdem bekam er im Folgejahr vom Großherzog von Baden die Burg Windeck geschenkt und ließ die Ruine sichern und teilweise wiederherstellen. Er war im Jahr 1900 in den erblichen Grafenstand erhoben worden. Graf Siegmund Theodor von Berckheim ließ das Mausoleum im Weinheimer Schloßpark unterhalb des Exotenwaldes als Familiengrabstätte erbauen, und dort ist erneut die Wappenkombination außen angebracht. Weiterhin kaufte er Schloß Hemsbach (Rhein-Neckar-Kreis) und die Domäne Rothaus in Oberrimsingen hinzu.

Das gleiche Wappenpaar gibt es noch einmal ohne Datierung, nur aus den einander zugeneigten Schilden bestehend, in einem Giebelfeld des Schlosses, oben Gesamtaufnahme, unten das Detail mit den beiden unter einer Krone zusammengestellten Wappenschilden.

Genealogie der von Berckheim (hervorgehoben die hier mit einem Wappen vertretenen Personen):

Literatur, Links und Quellen:
Lokalisierung auf google maps: https://www.google.de/maps/@49.5460385,8.6707491,17.75z - https://www.google.de/maps/@49.5460096,8.670799,181m/data=!3m1!1e3
Weinheimer Schloß:
https://de.wikipedia.org/wiki/Weinheimer_Schloss
Alfred F. Wolfert, Aschaffenburger Wappenbuch, Veröffentlichung des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e. V., Aschaffenburg 1983
Franz Lerner: Die Frankfurter Patriziergesellschaft Alten-Limpurg und ihre Stiftungen, 1952, im Verlag von Waldemar Kramer, Frankfurt am Main.
Otto Gruber: Wappen des mittelrheinisch-moselländischen Adels, Trier 1962-1965, incl. Nachtrag Trier 1967, ebenfalls veröffentlicht in verschiedenen Jahrgängen der "landeskundlichen Vierteljahresblätter", S. 30-31
von Berckheim:
https://de.wikipedia.org/wiki/Berckheim_(Adelsgeschlecht)
Max von Spießen (Hrsg.): Wappenbuch des Westfälischen Adels, mit Zeichnungen von Professor Ad. M. Hildebrandt, 1. Band, Görlitz 1901 - 1903.
Otto Hupp, Münchener Kalender 1919, 1926
Ulner von Dieburg:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ulner_von_Dieburg
Wambolt vom Umstadt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wambolt_von_Umstadt
Franz Pleickard Ulner von Dieburg:
https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Pleickard_Ulner_von_Dieburg
Johann Wilhelm Franz Freiherr Ulner von Dieburg, in: Hessische Biographie:
https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bio/id/7435
Genealogie:
http://ww-person.com/cgi-bin/l1/LANG=fran/INDEX=I640141
Ulner-Kapelle:
http://www.ulnerkapelle.de/sonnenaufgang-und-untergang-die-ulner-im-18-jahrhundert
Haxthausen in Ingelheim:
http://www.ingelheimer-geschichte.de/mobile/fileadmin/fileadmin/ingelheimergeschichte/sporkenheim/index.php?id=714
Wappenbuch der Stadt Basel. Unter den Auspizien der historischen u. antiquarischen Gesellschaft in Basel herausgegeben von W. R. Staehelin, Zeichnungen Carl Roschet, F. Gschwind, Lothar Albert et al., 3 Teile in mehreren Folgen, Band 2, Basel
Philipp von Berckheim:
https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_von_Berckheim
Siegmund Theodor von Berckheim:
https://de.wikipedia.org/wiki/Siegmund_Theodor_von_Berckheim
Christian Friedrich Gustav von Berckheim:
https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Friedrich_Gustav_von_Berckheim
Edmund von der Becke-Klüchtzner: Stamm-Tafeln des Adels des Großherzogthums Baden: ein neu bearbeitetes Adelsbuch, Baden-Baden, 1886 -
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/beckekluechtzner1886/0051/image ff.

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