Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 2658
Wettin (Saalekreis, Sachsen-Anhalt)

Burg Wettin, Oberburg und Unterburg

Die Burg Wettin liegt in der gleichnamigen Stadt auf einem Porphyr-Felsrücken nördlich der Saale, ca. 50 m über dem Flußniveau. Insgesamt ist das sich parallel zum Fluß über den Felsrücken ziehende Burggelände 460 m lang und je nach Abschnitt bis zu 145 m breit. Das Burggelände gliedert sich in vier Abschnitte, zwei Kernburgen und zwei Vorburgen, im einzelnen Oberburg, Vorburg der Oberburg, Vorburg der Unterburg und Unterburg. Die Kernburg der Oberburg liegt auf dem höchsten Punkt des Felsrückens oberhalb von Rathaus und Marktplatz; es ist eine Rundburg. Mehrere Flügel (im Uhrzeigersinn "Pforte", "im Winkel", "Kleines Haus", und "Amtshaus") formen eine randständige Bebauung um einen nach Süden offenen Hof. Insgesamt ist dieser Abschnitt ca. 50 x 70 m groß. Spuren eines äußeren Befestigungsringes umziehen am Hang diesen Bebauungskern; zur Burgstraße hin sind z. B. die Fundamente einer in der Mitte mit einem halbrunden Schalenrondell versehenen Kanonenbastion zu sehen, die bis zur nach Osten weisenden Abschlußmauer reicht, die jetzt gekappt ist, aber früher das ganze Gelände der Vorburg umschloß. Die unregelmäßig polygonal angelegte Oberburg wird als Schülerwohnheim genutzt und ist nicht zu besichtigen; im Innenhof gibt es auch keinerlei Bauschmuck zu sehen, eigentlich gibt es gar nichts zu sehen. Die Gebäude sind nicht nur schmucklos, sondern bei näherem Hinsehen desolat häßlich und renovierungsbedürftig. Einst stand im Innenhof frei der runde Bergfried mit einer Mauerstärke von 7 m, der hat sich aber nicht erhalten: 1640 erscheint er bereits ruinös bei Merian, und 1697 erfolgte der Abriß. Im Südwesten liegt hinter dem Trakt "Pforte" der Pfortengarten.

Die Vorburg der Oberburg ist der größte der vier Abschnitte und in Amtshofgelände und Grafenhofgelände unterteilt. Das Areal wird von großen Wirtschaftsgebäuden des 19. Jh. geprägt. Der Bereich südlich der Burgstraße, der Amtshofbereich, ist 2020 Großbaustelle, weil hier die Sanierung bzw. der Teilneubau der Mittelburg erfolgt. Hier befinden sich die Kunsträume des Gymnasiums, die Bibliothek, und hier werden im Bereich des Scheunengebäudes gerade durch den Bau eines Klassentrakts mit 18 Unterrichtsräumen und entsprechenden Fachkabinetten neue Kapazitäten geschaffen. Aber auch der nördlich der Burgstraße gelegene Bereich war früher Teil der ausgedehnten Vorburg; hier lag der Grafenhof mit dem Amtsgarten und dem ehemaligen Pfarrhaus der reformierten Kirchengemeinde. Der Verlauf der Umfassungsmauer ist noch nachvollziehbar. Zwischen Amtshof und Grafenhof liegt eine Häuserinsel mit dem ehemaligen Bergamt. Bei Ausgrabungen ab 2019 kam heraus, daß das Gelände früher wesentlich mehr Gefälle hatte und erst durch meterdicke Aufschüttungen die heutige Form erhielt, wobei die Gebäude auf Entlastungsbögen gesetzt werden mußten. Als Tourist steht man vor den Absperrungen einer ausgedehnten Baustelle und muß sich damit begnügen, auf äußerst geschichtsträchtigem Boden zu stehen.

Unterburg vom Saaleufer aus gesehen

Hinter dem ehemaligen Amtshof gabelt sich die Burgstraße, ein Ast führt geradeaus zum Standort des ehemaligen Halleschen Tores, ein anderer Ast wechselt von der Mitte auf die Südseite der Anlage und leitet den Besucher an der Vorburg der Unterburg (hier standen früher Petrikapelle und der Hundeturm, letzterer bewachte das Hallesche Tor) und am Burgcafé vorbei zur Kernburg der Unterburg. Diese ist 125 m lang und bis zu 45 m breit und folgt exakt dem Umriß des Felssporns. Der lange und schmale Hof wird bis auf die im Südwesten liegende Einfahrt vollständig von Gebäuden umschlossen, deren Flügel (Nordseite: "Neues Haus", Südseite: "Altes Haus") im Osten spitz aufeinandertreffen ("Mittleres Haus") und dort mit einem auf der äußersten Spitze angebauten Renaissanceturm ("Winckelturm") ihren malerischen Abschluß finden. Die Unterburg wird vom Burggymnasium Wettin genutzt und ist nicht zu besichtigen (bzw. nur im Rahmen von Führungen); der Hof und das Burgcafé sind zu Schulzeiten zugänglich. Den besten Blick auf die Unterburg hat man von der Saale aus, am besten von deren Südufer (Fähre) aus - dann kommen der langgestreckte Charakter der Burg und der zierliche Abschlußturm mit seinen zierlichen geschweiften Giebeln auf jeder Seite am besten zur Geltung, das ist die Schokoladenseite von Burg Wettin, der Ah- und Oh-Augenblick, wo es doch etwas zu sehen gibt. Die komplette Burganlage mit Ausnahme der Häuserinsel und des Grafenhofes ist seit 1990 Eigentum des Landkreises Saalekreis.

Burg Wettin ist nicht nur eine der flächengrößten Burgen Deutschlands, sondern auch eine der ältesten. Archäologische Funde belegen, daß dieser Felssporn schon im 6. Jh., als Sorben entlang der Saale siedelten, als Zufluchtsstätte genutzt wurde. Der exponierte Felsen entwickelte sich zur Grenzfestung gegen die nach Osten vordringenden Franken. Als König Heinrich I. die westslawischen Gebiete eroberte, wurde Wettin zu einem Verwaltungszentrum. Wettin wurde erstmals am 29.7.961 anläßlich einer Zehntvergabe des Kaisers an das zu gründende Magdeburger Kloster urkundlich erwähnt, als "Vitin civitas". Im Jahre 1938 von Paul Grimm durchgeführte Ausgrabungen belegen das Vorhandensein dieser damaligen Grafenburg im Bereich der Unterburg Wettin, und auch die Ausgrabungen ab 2019 förderten Siedlungsspuren aus dem 10. Jh. im Bereich der Mittelburg zutage. Historisch ist die Burg Wettin von Bedeutung als namensgebende Burg der Nachkommen der ersten Grafen von Wettin, Dietrich I., sein Sohn Thimo und sein Enkel Konrad I. der Große, der späteren Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige von Sachsen, die sich genau nach dieser Burg "Wettiner" nennen. Denn spätestens Mitte des 11. Jh. gelangte die Familie der Budziker (Buzici) in den Besitz der Burg, und daraus gingen die Wettiner hervor. Sie saßen auf der Unterburg. Die Anlage der Oberburg ist etwas jünger als die der Unterburg; die Errichtung einer Burggrafenburg an dieser Stelle wird für das 12. Jh. angenommen; die ersten Burggrafen wurden 1123 eingesetzt. Nachdem die Grafen von Wettin erloschen, kam die Burg an die wettinischen Grafen von Brehna. Die Wettiner blieben bis ins 13. Jh. auf der Burg, bis Otto IV. von Brehna am 14.11.1288 die Grafschaft Wettin an den Erzbischof von Magdeburg verkaufte. Für die Burg war das schlecht, denn sie wurde Opfer des Konfliktes zwischen dem Erzstift Magdeburg und der Stadt Halle, und Stadthauptmann Henning Strobart ließ 1427 Burg und Burgstadt Wettin zerstören.

Hof der Unterburg, im Bild der landseitige (stadtseitige) Flügel, rechts im Hintergrund der Wappenstein.

Das Erzstift Magdeburg gab Burg Wettin anteilig regionalen Adelsfamilien zu Lehen, und die Besitzverhältnisse wurden sehr kompliziert. So kamen die Familien aus dem Winckel (Unterburg, Landseite), von Ammendorf (Unterburg, Saaleseite), von Trotha (Oberburg, Unterburg), von Schraplau (Oberburg) etc. in den Besitz der Burg. Ab 1440 hatten die von Trotha die ganze Oberburg zu Lehen, und die aus dem Winckel hatten ab 1555 die gesamte Unterburg. Das ehemalige Schraplauische Lehen, nun von Trotha, war seit 1592 landesfürstlich brandenburgischer Besitz. Nachdem die Oberburg 1660 beim Stadtbrand miterfaßt wurde und auch Schaden nahm, verkauften die von Trotha ihr Lehen an Johann Heinrich von Menius, der 1663-1689 das Meniussche Haus an der Stadtseite errichtete. Christoph aus dem Winckel baute um 1600 die Unterburg wohnlich aus, und zwar ein Stockwerk höher als heute. Im Jahre 1606 entstand der markante Turm an der Spitze in schmucken Renaissanceformen. Diese Familie erneuerte den landseitigen Trakt 1768-1770 im Stil des Rokoko. Die aus dem Winckel verkauften ihre Unterburg 1795 an die von Merode, die den Besitz wiederum 1803 an Prinz Louis Ferdinand von Preußen verkauften, der den Trakt zur Stadt hin noch einmal umbaute.

Wappenstein in der Unterburg

In der Unterburg gibt es einen einzigen Wappenstein mit einem Ehewappen, hofseitig ganz hinten im östlichen Eck, wo die beiden Flügel wie die Kanten eines Messers zur Spitze zusammenlaufen. Die beiden Wappen sind heraldisch rechts das der aus dem Winckel und heraldisch links das der von Trotha. Caspar aus dem Winckel (1521-23.5.1602), auf Wettin, Otterwisch, Hähnichen und Oppin, fürstlich-magdeburgischer Landrat, Sohn von Christoph aus dem Winckel und Amalie von Hopffgarten, hat in erster Ehe Anna von Trotha (-1571) aus dem Hause Teutschental und in zweiter Ehe am 16.7.1571 in Wettin Elisabeth von Trotha (-1597) aus dem Hause Wettin geheiratet. Die nur teilweise erhaltene Inschrift des Wappensteines läßt noch die Fragmente "CASPAR AVS DEM (WINCKEL) - ANN(A) AVS DEM W(INCKEL) GEPOR(E)N(E) VON TROT(HA)" - hier wird eindeutig der Vorname Anna der ersten Frau verwendet, nicht Elisabeth, also ist er vor 1571 zu datieren. Anna von Trotha war die Tochter von Balthasar von Trotha, Hauptmann im Dienste des Erzstifts Magdeburg, eingesetzt auf der Moritzburg und der Burg Giebichenstein in Halle. Aus dieser ersten Ehe entsproß Oswald aus dem Winckel, dreimal vermählt.

Die zweite Frau, Elisabeth von Trotha, war die Tochter von Christoph von Trotha (-17.9.1594), Herr auf Krosigk, und Katharina von Pflugk (-15.10.1580) auf Strehla. Die Großeltern von Elisabeth von Trotha waren Friedrich von Trotha, Herr auf Krosigk, und seine Frau Elisabeth von Taubenheim sowie Sebastian von Pflugk, Herr auf Strehla-Trebnitz Lamperswalde und Groß-Böhla, und dessen Frau Catharina von Löser. Caspar aus dem Winkel hatte aus dieser Ehe u. a. als Sohn Christoph aus dem Winckel (-20.5.1636), Herr auf Wettin, Oppin und Brandis, der am 19.10.1623 in Hohenthurm Anna Elisabeth von Rauchhaupt (-1684) geheiratet hatte. Die für Elisabeth, die zweite Frau, gegebenen Vorfahren tauchen auf der Oberburg von Wettin auf (s. u.), was die Verbindung sehr plausibel macht.

Das Wappen heraldisch rechts ist dasjenige der aus dem Winckel, in Silber drei übereinander liegende rote Pflugscharen, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken zwei aufrechte rote Pflugscharen, Rücken an Rücken gekehrt (Siebmacher Band: SaA Seite: 187 Tafel: 122, Band: ThüA Seite: 91 Tafel: 72). Caspar aus dem Winckel wird in der genealogischen Datenbank von Stoyan als Christoph von Krosigk geführt. Das ist zwar nicht korrekt, aber nicht ohne Erklärung: Die Familie von Krosigk teilte sich im 14. Jh. in drei Familien, die sich unverändert "von Krosigk" nennende Linie geht auf Lorenz von Krosigk zurück. Die "aus dem Winckel" sind Nachfahren des Curt von Krosigk, und die Nachfahren des Köhler von Krosigk nennen sich fortan "von Köhler". Der Name "aus dem Winckel" leitet sich von einer Bezeichnung  für eine Landschaft am Nordrand des Harzes ab. Caspar von Krosigk bei Stoyan ist also in Wirklichkeit Caspar aus dem Winckel. Die Wappen der drei Familien blieben gleich. Zu dem Wappenverbund gehören auch noch die von Karl. Um es noch unübersichtlicher zu machen, hatte die Familie aus dem Winckel die Burg Krosigk von 1423 bis 1439 und von 1444 bis 1451 zu Lehen. Von den aus dem Winckel gab es zwei Linien, die Linie zu Schierau, die bis zur Mitte des 19. Jh. bestand, und die Linie zu Wettin, die bis 2014 bestand, aber natürlich längst nicht mehr Inhaber des Burglehens war. Die Großeltern des hier relevanten Caspar aus dem Winckel waren Hans aus dem Winckel, Herr auf Wettin, und seine Frau Agnes von Leipziger sowie Christoph von Hopffgarten, Herr auf Schlottheim, und dessen Frau Catharina Elisabeth von Greussen.

Das Wappen heraldisch links ist dasjenige der Herren von Trotha, in Gold auf einem grünen Dreiberg ein schwarzer Rabe (Vogel, Dohle), meist noch mit goldenem Ring im Schnabel, der hier wegen der Tartschenform des Schildes fehlt, auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken ein sitzender schwarzer Wolf (Aschaffenburger Wappenbuch, Tafel 58 Seite 95, Siebmacher Band: He Seite: 28 Tafel: 31, Band: Pr Seite: 418 Tafel: 462 und  Band: Anh Seite: 7 Tafel: 8). Hier handelt es sich um das Stammwappen, später erfolgte am 28.2.1586 durch den Kaiser zu Prag die unberechtigte Wappenvereinigung mit der Familie von Trott zu Solz, die aus dem Hessischen stammt und genealogisch nichts mit den von Trotha gemeinsam hat. Die nicht verwandten von Trott zu Solz führen in Blau einen rot-silbern in zwei Reihen geschachten Sparren, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken auf einem roten, mit Hermelin aufgeschlagenen Turnierhut ein schwarzer, mit silbernen Herzchen bestreuter Flug (Siebmacher Band: Bad Seite: 133 Tafel: 78, Band: Pr Seite: 418 Tafel: 462, Band: PrE Seite: 174 Tafel: 150, Band: PrE Seite: 205 Tafel: 178, Band: Anh Seite: 7 Tafel: 8, Band: BraA Seite: 97 Tafel: 59, Band: ThüA Seite: 45 Tafel: 35). Die Wappenvereinigung beruhte auf kaiserlicher Uninformiertheit, beruhte allein auf dem ähnlichen Klang beider Namen und ist völlig ohne Berechtigung; deshalb machen beide Familien keinen Gebrauch mehr von dem vereinigten Wappen.

Oberburg, von der Mittelburg aus gesehen (ehem. Vorburg).

Im 14. Jh. teilte sich die Familie der von Trotha unter den Söhnen des Stammvaters Wolf (Wole, Wolfgang) von Trotha in zwei sogenannte Alte Linien, die erste mit Hermann von Trotha, die zweite mit Claus oder Nicolaus als Initiator.  Aus der ersten Alten Linie ging die Alte Krosigker Linie (erloschen 1545) hervor, und daraus die Alte Schkopauer Linie und die Wettiner Linie, aus der zweiten Alten Linie die Alte Gänsefurth-Hecklinger Linie (erloschen 1619) und die Gutenberger Linie (erloschen 1683), die Teutschenthal-Bennstedter Linie mit ihren zwei Zweigen Bennstedt (1591 erloschen) und Teutschenthal (daraus entstanden alle heute noch lebenden Zweige), und daraus die Zeitzer Linie (1563 erloschen). Aus dem Teuschenthaler Zweig entstand die Neue Krosigker Linie (erloschen 1762), und vom Teuschenthaler Zweig spalteten sich die erste und die zweite Neue Linie ab. Die erste Neue Linie gliederte sich in den 1. Ast Gänsefurth-Hecklingen (mit dem 1. Zweig Bittkau, dem 2. Zweg Hecklingen, dem 3. Zweig Gänsefurth, dem 4. Zweig Rybienitz und dem 5. Zweig, noch ohne Namen) und den 2. Ast Krosigk-Teutschenthal (mit dem 1. Zweig Krosigk und dem 2. Zweig Teutschenthal), die zweite Neue Linie in den 1. Ast Obhausen und den 2. Ast Skopau.

An der Oberburg gibt es an einem stadtseitigen Erker an der Nordostseite einen einzigen Wappenstein mit einem Ehewappen. Die beiden Wappen sind heraldisch rechts das gewendete der von Trotha wie oben beschrieben und heraldisch links das der von Taubenheim. Das Allianzwappen steht für die Verbindung zwischen Friedrich von Trotha, Herr auf Krosigk, Sohn von Friedrich von Trotha (-1503), Herr auf Krosigk und Wettin und Margarethe von Bünau (1446-), und Elisabeth von Taubenheim. Die beiden sind die Großeltern der oben bei Caspar aus dem Winckel genannten Elisabeth von Trotha. Von der Inschrift ist der Großteil verwittert, die letzten lesbaren Partien über dem Wappen der Ehefrau lauten "(VON) TAVBEN/(HEIM)".

Wappenstein am stadtseitigen Erker der Oberburg

Das Wappen der von Taubenheim ist gespalten, rechts dreimal blau-silbern (in etlichen Quellen rot-silbern) gespalten, links in Blau ein gekrönter silberner Löwe, auf dem Helm mit blau-silbernen Decken ein hier hockender, golden gekrönter, silberner Löwe (Alter Siebmacher, Siebmacher Band: WüA Seite: 239 Tafel: 133, Band: Pr Seite: 406 Tafel: 452, Band: Sa Seite: 49 Tafel: 57, Band: Reu Seite: 10, Band: SaA Seite: 166 Tafel: 108, Band: PrA Seite: 94 Tafel: 69, Band: SchlA3 Seite: 170 Tafel: 108, Band: OstN Seite: 218 Tafel: 151, Band: SchwA Seite: 30 Tafel: 20, einige davon abweichend und Varianten abbildend, z. B. Löwe ganz oder wachsend, Spaltungen rot-silbern oder blau-silbern). Die Familie, der Schloß Bedra und die Dörfer Braunsdorf und Schortau, später Benndorf sowie Ebersroda, Eulau, Löbitz, Lunstedt, Möckerling, Nebra, Plotha, Schalkendorf und Tautenhain gehörten, erlosch im Mannesstamm am 4.1.1894 mit Wilhelm Graf von Taubenheim, württembergischer Kammerherr, Oberhofratspräsident, Obrist-Stallmeister und Intendant des Königlichen Hoftheaters Stuttgart, der am 6.4.1859 in den Grafenstand erhoben worden war.

 

Abb. links: stadtseitiger Erker der Oberburg. Abb. rechts: östlicher Abschlußturm der Unterburg.

1680 kam Wettin an die preußische Krone. Am 4.11.1803 erwarb Prinz Louis Ferdinand von Preußen die Burg und baute sie zu Wohnzwecken um. Er führte in Magdeburg ein Regiment an, fiel aber schon drei Jahre später, noch vor der Schlacht bei Jena und Auerstedt. Die Unterburg wurde verpachtet; zeitweise waren hier eine Brennerei und eine Brauerei eingerichtet. Burg Wettin wurde schließlich Staatsdomäne und verfiel. Das Torhaus an der Nordseite wurde Anfang des 19. Jh. abgerissen. Um 1830 wurden die Obergeschosse der Unterburg, landseitig und flußseitig, abgetragen. 1840 riß man die Petrikirche ab, 1860 den ruinösen starken Rundturm. Der thüringisch-sächsische Geschichtsverein wollte ab 1925 die Burg zu einer Museumsburg umbauen. In den 1930er Jahren wurde sie statt dessen zu einer Gauparteischule, und aus dieser Zeit stammt der neue Torbereich der Unterburg in zeittypischer Architektur. Seit 1949 wurde die Burg durchgehend als Schule genutzt, erst die Unterburg als Landwirtschaftsschule, dann ab 1955 die Oberburg als Schäferschule, und 1963 löste die Fachschule für Pflanzenschutz, seit 1968 die Ingenieurschule für Agrochemie und Pflanzenschutz, die Finanzwirtschaftsschule ab. Seit 1991 besteht hier das Gymnasium mit einem Zweig für bildende Kunst in der Unterburg und ein Internat für Kunstschüler in der Oberburg, die aufgrund einer Sonderregelung auch ihr Abitur in Kunst ablegen.

Unterburg vom Saaleufer aus gesehen.

Literatur, Links und Quellen:
Position in Google Maps: https://www.google.de/maps/@51.5838841,11.8090652,18z - https://www.google.de/maps/@51.5830317,11.8108375,112m/data=!3m1!1e3 - https://www.google.de/maps/@51.5845226,11.8063626,112m/data=!3m1!1e3
Burg Wettin auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Wettin
Burg Wettin im Heraldik-Wiki:
https://www.heraldik-wiki.de/wiki/Burg_Wettin
von Taubenheim auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Taubenheim_(Adelsgeschlecht)
aus dem Winckel auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Aus_dem_Winckel
Geschichte der von Trotha:
https://books.google.de/books?id=IppAAAAAcAAJ
von Trotha auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Trotha_(Adelsgeschlecht)
Genealogie Caspar aus dem Winckel bei Christoph Graf von Polier:
https://gw.geneanet.org/cvpolier?lang=en&n=aus+dem+winckel&oc=0&p=kaspar und abhängige Seiten
Genealogie Kaspar aus dem Winckel bei Geneagraphie:
https://geneagraphie.com/getperson.php?personID=I550864&tree=1 und abhängige Seiten
Genealogie auf Geni.com:
https://www.geni.com/people/Elisabeth-aus-dem-Winkel/6000000027450484158
Genealogie in: Johann Christoph Beckmann: Historie Des Fürstenthums Anhalt: Fünfter, Sechster und Siebender Theil, S. 299
https://books.google.de/books?id=1c5fAAAAcAAJ
Ausgrabungen auf Burg Wettin:
https://www.lda-lsa.de/aktuelles/meldung/datum/2018/12/10/archaeologische_ausgrabungen_auf_burg_wettin_eroeffnen_neue_einsichten_zur_bau_und_nutzungsgeschich/
Burggymnasium:
https://www.burg-gymnasiumwettin.de/
Wettin:
https://www.alt-wettin.de/wettin/
Stadtrundgang Wettin:
https://www.stadt-wettin-loebejuen.de/de/stadtrundgang-wettin/willkommen-in-wettin.html
Saale-Unstrut-Tourismus:
https://www.saale-unstrut-tourismus.de/sehenswertes/burg-wettin/
Hinweistafeln an der Burganlage
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9

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