Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 3002
Herchsheim (zu Giebelstadt, Landkreis Würzburg, Unterfranken)

Die evangelische Pfarrkirche St. Georg in Herchsheim

Die evangelisch-lutherische Kirche St. Georg in Herchsheim stammt in ihrer jetzigen Form aus dem Jahr 1613, geht aber auf einen älteren Vorgängerbau zurück, denn bereits für das Jahr 1311 ist eine Kirche im Ort erstmals belegt, und 1321 wurde Herchsheim eine eigene Pfarrei. Die Brüder Hans Georg und Hans Ernst Zobel von Giebelstadt errichteten dann den Neubau 1613 im damals üblichen Echter-Stil, daher die nachgotischen Formen, die spitzbogigen Maßwerkfenster und der typische quadratische Chorturm. Das Langhaus ist ein schlichter Saalbau mit Satteldach. Das Eingangsportal ist vermutlich eine Arbeit aus der Werkstatt von Michael Kern. Der dreigeschossige Turm trägt eine verschieferte welsche Haube. Und dennoch ist die heutige Substanz nicht so historisch, wie es scheint, denn in der Mitte des 19. Jh. kam es zu tiefgreifenden Baumaßnahmen: Eigentlich wollte man nur den baufälligen Turm erneuern, doch dabei stürzten die Außenmauern des Langhauses ein. Also zog man nun nicht nur den Turm, sondern auch das Langhaus unter Verwendung der historischen Werksteine wieder hoch.

 

Die Wappentafel über dem Eingang
Gleich über dem Eingang ist unter einem schützenden Vordach eine Bautafel angebracht, die in dreierlei Hinsicht ungewöhnlich ist. Erstens stehen hier zwei Bauherren gleichberechtigt nebeneinander, nicht ein Bauherr mit Ehefrau. Zweitens hat jeder Bauherr für sich ein Ehewappen in der Form, daß er sein eigenes Wappenbild mit dem der Ehefrau im gevierten Schild kombiniert unter alleiniger Verwendung seiner eigenen Helmzier. Drittens sind nicht nur alle Inhalte im heraldisch rechten Wappen aus Courtoisie einwärts gewendet und die Helmzier nach innen gedreht, sondern auch die Helmzier des linken Wappens ist nach links gedreht, was überhaupt keinen Sinn ergibt, weil zum einen die Inhalte des Schildes rechtsgewendet sind und zum anderen damit die ganze Courtoisie der rechten Seite zunichte gemacht wird.

Im einzelnen ist das heraldisch rechte Wappen geviert, Feld 1 und 4: in Silber ein roter Pferdekopf mit schwarzem Zaumzeug und Zügeln (Zobel von Giebelstadt), Feld 2 und 3: in Gold ein aufspringender schwarzer Biber mit geschupptem Schwanz und Schwimmhäuten an den Füßen (von Bibra), auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein wachsender roter Pferdekopf mit schwarzem Zaumzeug und Zügeln (Zobel von Giebelstadt). Dieses Wappen steht für Hans Georg Zobel von Giebelstadt (1584-1638), bambergischer und würzburgischer Geheimer Rat, Amtmann zu Herzogenaurach, vermählt 1609 mit Sabine Catharina von Bibra (-1640).

Das heraldisch linke Wappen ist gleichfalls geviert, Feld 1 und 4: in Silber ein roter Pferdekopf mit schwarzem Zaumzeug und Zügeln (Zobel von Giebelstadt), Feld 2 und 3: in Rot drei (2:1) silberne Streithämmer mit goldenem Stiel (von Stein zum Altenstein), auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein wachsender roter Pferdekopf mit schwarzem Zaumzeug und Zügeln (Zobel von Giebelstadt). Dieses Wappen steht für Hans Ernst Zobel von Giebelstadt (1585-1645), würzburgischer Amtmann zu Werneck und Ebrach, vermählt 1605 mit Anna vom Stein zum Altenstein (-1625).

Diese Bautafel zeigt, daß der Bau von 1613 zwar nachgotische Formen an den Fenstern und direkt darunter ein spitzbogiges Portal mit gestäbtem Gewände hat, daß er jedoch zur Renaissancezeit errichtet wurde, denn die beiden Wappen werden von zwei Hermenpilastern flankiert, die den verkröpften und mehrfach abgestuften Architrav tragen, beide mit spitzwinkligem Übergang zwischen Architektur und menschlichen Formen, beide mit gesenktem inneren Arm und auf die Brust gelegter äußerer Hand, beide barhäuptig und mit langem, lockigem Haar. Der Aufsatz trägt ein von zwei ohrenförmigen und oben in einer Schnecke eingerollten Seitenteilen gerahmtes Medaillon mit Gottvater im Wolkenkranz mit Weltenkugel in der Linken und segnend erhobener Rechten.

Der Hochaltar
Die gleiche Wappenkombination begegnet uns im Inneren wieder, dort aber in Farbe: Der Retabelaltar ist ebenfalls aus dem Jahr 1613 und wurde von Georg Brenck dem Älteren (1564-1635) und seinem Sohn angefertigt. Er besitzt ein Hauptfeld, in dessen Bogennische der von zwei Figuren flankierte Gekreuzigte zu sehen ist, und vor die beiden seitlichen Pilaster sind noch einmal zwei Figurennischen mit großen Muschelornamenten gestellt. Im kleineren Aufsatz, der von zwei freistehenden Figuren flankiert wird, wird die Dreifaltigkeit dargestellt. Oben wird der Altar vom segnenden auferstandenen Christus bekrönt. Unten trägt die Predella ein Gemälde mit der Darstellung des letzten Abendmahls. Die beiden Wappenschilde sind auf den beiden seitlichen Konsolen angebracht, die von der Predella zu den seitlichen Figurennischen überleiten. Die Inhalte sind identisch mit denen außen über dem Eingang, der Umgang mit der Ausrichtung der Figuren ist speziell, im heraldisch rechten Wappen sind die Pferdeköpfe alle nach links und die Biber alle nach rechts gewendet, im linken Wappen sind die Pferdeköpfe alle nach links und die Hammerköpfe nach rechts ausgerichtet, also Courtoisie oben und Anti-Courtoisie unten. Das Silber ist überall schwarz angelaufen, was den Farbeindruck etwas verfälscht, und auch die Bibra-Felder sind von starken Verfärbungen betroffen.

   

Es handelt sich um die beiden gleichen Brüder wie oben genannt; sie waren beide die Söhne von Heinrich Reichsfreiherr Zobel von und zu Giebelstadt zu Friesenhausen (1534-4.11.1589), würzburgischer Rat und Amtmann zu Trimberg, dem Begründer der älteren Linie zu Giebelstadt, und von Amalie Truchseß von Wetzhausen (1556-14.5.1606), deren Ehewappen am Tor des Zobelschlosses in Giebelstadt zu sehen ist. Auf genau die gleiche Weise sind diese beiden Wappen in dieser Anordnung auch am Hochaltar von St. Oswald in Giebelstadt zu finden, und auch die beiden Altäre tragen konzeptionell die gleiche Handschrift.

 

Johanna Maria Zobel von Giebelstadt
Im Chor der Kirche ist eine interessante Grabplatte an der Wand aufgestellt; sie ist für Johanna Maria Zobel von Giebelstadt (5.6.1622-9.3.1627) und trägt folgende Inschrift, auf drei Seiten umlaufend und mit Farbe nachgezogen, auf der unteren Schmalseite zerstört und optisch links unten im Zentralfeld fortgesetzt: "1627 den 9 Marty ist Johanna Maria des wo(h)l Ed(len) H(e)r(r)e(n) Hans / Ernst Zobelß vo(n) und zu Gieb/elstatt hertzliebes Töchterlein Seelig entschlaffen ... / ... // ihres alters 4 iar 9 mo/nat 4 tag". Das Kind wird im Zentralfeld mit langem Haar auf ein großes Kopfkissen gebettet dargestellt; die Hände halten Blumen vor den Bauch. Auch für die Ehefrau ihres Bruders gibt es in dieser Kirche einen Grabstein, der befindet sich aber in den Boden eingelassen unter einer Glasscheibe.

 

In den vier Ecken befinden sich vier Schilde einer Ahnenprobe, heraldisch rechts oben ist der Schild der Zobel von Giebelstadt zu sehen, in Silber ein roter Pferdekopf mit schwarzem Zaumzeug und Zügeln, links oben der Schild der von Stein zum Altenstein, in Rot drei (2:1) silberne Streithämmer mit goldenem Stiel.

 

Rechts unten steht der Schild der Truchseß von Wetzhausen, golden mit zwei in zwei Reihen silbern-rot geschachten Balken, links unten der Schild der von Witzleben, in Silber zwei gestürzte rote Sparren. Johanna Maria Zobel von Giebelstadt war die Tochter von Hans Ernst Zobel von Giebelstadt (1585-1645) und Anna vom Stein zum Altenstein (-1625).

 

Die Großeltern väterlicherseits waren Heinrich Reichsfreiherr Zobel von und zu Giebelstadt zu Friesenhausen (1534-4.11.1589) und Amalie Truchseß von Wetzhausen (1556-14.5.1606). Die Großeltern mütterlicherseits sind nicht namentlich bekannt, Hinweise willkommen. Interessant ist, daß das Witzleben-Wappen auch beim nachfolgenden Epitaph an der gleichen Stelle vorkommt, trotz anderer Mutter. Biedermann gibt als Großeltern Andreas von Stein zum Altenstein und Agnes von Thüngen an und wird wie so oft vom Grabstein widerlegt.

Johann Wilhelm Zobel von Giebelstadt
Das schmale und hohe Epitaph für Johann Wilhelm Zobel von Giebelstadt (23.6.1617-18.6.1695), Kürassier-Obrist, ist seitlich neben der Empore an der Wand angebracht. Das Monument ist klar in drei unterschiedliche Zonen gegliedert, eine Sockelzone mit Inschrift, eine Hauptzone mit figürlichem Relief und eine Aufsatzzone mit dem Hauptwappen.

 

Die im Sockelbereich angebrachte Inschrift lautet: "AN(N)O 1695 DEN 18 JVNY STARB DER HOCHEDEL / GEBORNER VND GESTRENGER HERR IOHAN(N) WILHELM / ZOBEL VON VND ZV GI(E)BELSTADT DERO RÖM(ISCH) KAYS(ERLICHEN / MAY(ESTÄT) WIE AVCH DES HOCH LÖB(LICHEN) FRÄNCKISCHEN / REICHS KREISSES BESTEL(L)TER OBRISTER ÜBER / EIN REGIMENT CÜRASSI(E)RER GEGEN DEM / ERBFEIND IN HVNGARN CHVR VND HOCH/FÜRSTLICHER (WÜR)TZB(VRGISCHER) AMPTMAN(N) ZV / RÖT(TINGEN DEM)E GOTT GNAD(E) / SEINES (ALTERS  78 J)AHR WENIGER 5 TAG". Ein Teil der Inschrift wird durch die Kirchenbank verdeckt. Er war also im Dreißigjährigen Krieg kaiserlicher Obristleutnant bzw. Obristwachtmeister und danach in Friedenszeiten Oberamtmann zu Röttingen. Er wurde zum Begründer der Linie zu Friesenhausen und heiratete zweimal, in erster Ehe Amalia Voit von Rieneck (25.9.1613-1659) und in zweiter Ehe 1662 Marie Susanne (Maria Susanna) von Rosenbach. Das Ehewappen seines Urenkels hängt im Innenhof des Zobelschlosses in Giebelstadt. Weiterhin ließ er in Giebelstadt das ehemalige Rathaus errichten, das diese Funktion aber erst später erhielt.

Der Aufsatz besteht allein aus einem Vollwappen der Zobel von Giebelstadt, in Silber ein roter Pferdekopf mit schwarzem Zaumzeug und Zügeln, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein wachsender roter Pferdekopf mit schwarzem Zaumzeug und Zügeln, das ganze Wappen auf einem zweistufigen Sockel stehend und ohne weitere Einrahmung. Das rechteckige Hauptfeld zeigt den Obristen auf einem Bänkchen mit grünem Kissen kniend in Anbetung des Gekreuzigten. Den mit Straußenfedern geschmückten Helm hat er vor sich abgelegt, so daß ihm das lange lockige Haar offen auf die Schultern fällt. Er trägt einen reich verzierten Harnisch und eine mit arabesken Ornamenten belegte Schärpe. An der linken Seite hängt ein Degen. Der Beinschutz besteht nur vorne aus zahlreichen Metall-Lamellen und ist hinten am Oberschenkel mit zwei Lederriemen festgeschnallt. Zwischen diesen pufft die gepluderte Hose hervor. Besonders auffällig sind die mit Radsporen versehenen Stiefel, deren Schaft sich nach oben so stark weitet, daß die Unterschenkel dreimal reinpassen würden. Durch die kniende Stellung steht der Stulp weit nach hinten hoch und offenbart die ganze unpraktische Wahrheit dieser Mode. Die Panzerhandschuhe hat er unter seine Unterschenkel gelegt.

Johann Wilhelm war der Sohn von Hans Georg Zobel von Giebelstadt (1584-1638) und Sabine Catharina von Bibra (-1640). Die Großeltern väterlicherseits waren Heinrich Reichsfreiherr Zobel von und zu Giebelstadt zu Friesenhausen (1534-4.11.1589) und Amalie Truchseß von Wetzhausen (1556-14.5.1606). Die Großeltern mütterlicherseits waren Bernhard von Bibra (ca. 1562-20.10.1609) und Sibylle von Witzleben (-24.11.1625), deren Epitaph sich in der Kirche St. Jakobus in Irmelshausen (Landkreis Rhön-Grabfeld) befindet. Sibylla war die Tochter von Jobst von Witzleben zu Rentwertshausen, fürstlich-sächsischer Obristlieutenant und Hauptmann der Veste Coburg, und dessen Frau, Ursula Sützel von Mergentheim. Entsprechend setzen sich die vier Schilde der Ahnenprobe, jeweils paarweise im oberen Bereich des Mittelfeldes angebracht, wie folgt zusammen: Heraldisch rechts oben ist der Schild der Zobel von Giebelstadt zu sehen, in Silber ein roter Pferdekopf mit schwarzem Zaumzeug und Zügeln, links oben der Schild der von Bibra, in Gold ein aufspringender schwarzer Biber mit geschupptem Schwanz und Schwimmhäuten an den Füßen, rechts unten der Schild der Truchseß von Wetzhausen, golden mit zwei in zwei Reihen silbern-rot geschachten Balken, links unten der Schild der von Witzleben, in Silber zwei gestürzte rote Sparren.

 

Für einen Bruder dieses Obersten, für den als Kleinkind verstorbenen Hans Caspar Zobel von Giebelstadt (1616-3.11.1616), gibt es eine Grabplatte in der Kirche St. Oswald in Giebelstadt.

Christian Ernst Zobel von Giebelstadt
Diese Grabplatte ist unter einer Glasplatte im Boden eingelassen. Sie ist für Christian Ernst Zobel von Giebelstadt (23.3.1671-30.10.1671), wie die farbig nachgezogene Inschrift verrät: "ANNO 1671 den (26.) MARTIVS / IST GEBOHRN HERRN IOHANNES / WILHELM ZOBELL VON / GIBELLSTADT ... SÖHNLEIN // Christian Ernst Zobell von / Bibelstadt / und den 30. October / 1671 seines alters / (31) Wochen 4 dag". Seine Eltern waren Hans (Johann) Wilhelm Zobel von Giebelstadt (23.6.1617-18.6.1695), kaiserlicher Oberst und Oberamtmann zu Röttingen, für den das zuvor beschriebene große Epitaph an der Wand angebracht ist, und dessen zweite Frau, Marie Susanne (Maria Susanna) von Rosenbach, die er 1662 geheiratet hatte. Für die Ehefrau war es die zweite Ehe, denn in erster Ehe war sie mit Georg Friedrich Zorn von Bulach verheiratet gewesen.

 

Die Wappen sind zwar alle beschriftet und ebenso wie die umlaufende Inschrift farbig nachgezogen, doch stark abgetreten. Alle sind als Vollwappen ausgeführt. Das Wappen heraldisch oben rechts ist das der Zobel von Giebelstadt wie oben beschrieben, gegenüber, oben links, befindet sich das Wappen der von Rosenbach, von Silber und Schwarz geteilt, oben aus der Teilung hervorkommend ein schwarzer, rotgezungter, golden gekrönter Löwe, auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken zwischen zwei silbern-schwarz geteilten Büffelhörnern ein wachsender, schwarzer, rotgezungter, golden gekrönter Löwe. Unten rechts folgt das Wappen der von Bibra, in Gold ein aufspringender, schwarzer Biber mit geschupptem silbernen Schwanz und Schwimmhäuten an den Pfoten, auf dem gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken ein goldener Flug, beiderseits belegt mit einem schwarzen Biber mit geschupptem Schwanz. Und unten links schließt das Wappen der von Falkenstein die Ahnenprobe ab (Abb. oben rechts), in Blau auf goldenem Dreiberg schreitend ein goldener Hirsch, auf dem Helm mit blau-goldenen Decken ein wachsender, goldener Hirschrumpf mit goldenem Geweih.  Die Großeltern väterlicherseits waren Hans Georg Zobel von Giebelstadt (1584-1638), bambergischer und würzburgischer Geheimer Rat, Amtmann zu Herzogenaurach, und Sabine Catharina von Bibra (-1640). Die Großeltern mütterlicherseits waren Weiprecht von Rosenbach (-1630) und Scholastica von Falkenstein.

Amalia Sabina von Münster
Ebenfalls unter einer Glasplatte im Boden zu sehen ist die Grabplatte für Amalia Sabina von Münster (1606-4.2.1658). Sie war die Ehefrau von Christoph Heinrich Zobel von Giebelstadt (1609-1646), den Sohn von Hans Ernst Zobel von Giebelstadt (1585-1645), würzburgischer Amtmann zu Werneck und Ebrach, vermählt 1605 mit Anna vom Stein zum Altenstein (-1625), deren Ehewappen außen an der Kirche und am Hochaltar zu sehen ist (s. o.). Die farbig nachgezogene Inschrift lautet: "A(NN)O 1658 DEN 4 FEBRVARI / ZWISCHEN 11 VND 12 VHR ZV / MITTAG IST IN GOTT SEE/LIG ENDTSCHLAFFEN DIE / HOCH WOHL EDEL GE/BOHRNE FRAW AMA/LIA SABINA ZOBEL / VON GIBELSTATT GEBO(HR)/NE VON MÜNSTER WIT/TIB SEELIGE VERSTORB/NE IHRES ALTERS IST / 51 IAHR VND / 10 MONAT".

 

Im oberen Teil der Platte befindet sich das Ehewappen, bestehend aus zwei zusammengestallten Einzelwappen, rechts das des Ehemannes, also das der Zobel von Giebelstadt. Links befindet sich das Wappen der von Münster, in Blau ein rot-silbern übereck geteilter Flug (zwei rot-silbern übereck geteilte Flügel), auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein rot-silbern übereck geteilter Flug. In den beiden oberen Ecken beginnt die Ahnenprobe mit den Wappenschilden der von Herbilstadt (rot-silbern im Spitzenschnitt gespalten) und der von Münster wie oben beschrieben. Nach Biedermann waren die Eltern Lorenz von Münster und Susanna von Herbilstadt. Die Anordnung ist ungewöhnlich, denn das väterliche Wappen würde eigentlich in die heraldisch rechte obere Ecke gehören.

Die unteren beiden Schilde gehören auch zu ihrer Ahnenprobe, unten rechts sieht man das Wappen der von Heßberg, gespalten, rechts fünfmal silbern-rot geteilt, links in Silber drei rote Rosen pfahlweise, und auf der anderen Seite sieht man den Schild der von Maßbach, gespalten von Silber und Rot mit einer durchgehenden Spitze in verwechselten Farben. Eyrich von Münster (-1588) war mit Amalia von Maßbach (-1580) verheiratet, das waren die beiden Großeltern väterlicherseits. Mütterlicherseits listet Biedermann Raphael von Herbilstadt und Sabina von Heßberg.

Genealogie der Zobel von Giebelstadt: die ältere Linie zu Giebelstadt und die Linie zu Friesenhausen
(nach Becke-Klüchtzner, ergänzt nach Biedermann und korrigiert nach verschiedenen Epitaphien, Wappenfundstellen, Wappenfundstellen in diesem Kapitel, Hauptpersonen in diesem Kapitel, Linien-Informationen)

Literatur, Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps: https://www.google.de/maps/@49.6324492,9.9458767,20z - https://www.google.de/maps/@49.6324492,9.9458767,84m/data=!3m1!1e3
evangelische Kirche in Herchsheim:
https://www.evangelisch-im-gau.de/ - https://www.evangelisch-im-gau.de/kirchen
Photos der Kirche:
https://www.evangelisch-im-gau.de/kirchen/bilder-kirche-st-georg-herchsheim
Herrn Rolf Zobel aus Lahnstein ein herzliches Dankeschön für gute Vorbereitung, umfangreiche Recherche und für die graphische Aufbereitung aller Ahnenproben.
Zu den genealogischen Quellen siehe Kapitel zum Schloß Darstadt und zum Schloß Giebelstadt
Verwendung der Innenaufnahmen mit freundlicher Erlaubnis von Frau Pfarrerin Christine Schlör vom 6.8.2022, wofür ihr an dieser Stelle herzlich gedankt sei.

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