Bernhard Peter
Wappen der Fürstbischöfe und Bischöfe von Passau

Die Geschichte der Wappen der Fürstbischöfe und Bischöfe von Passau

Wir unterscheiden prinzipiell folgende Wappen:

Bildbeispiel: Passau, Veste Oberhaus, Schlußstein eines Bogens. Hier ist das Hochstiftswappen gemeint.


Leonhart von Laiming (1423-1451)

Leonhart von Laiming (1423-1451), lebte 1381-24.6.1451. Priesterweihe 1414, 1420 Offizial des Bischofs von Passau für das Land ob der Enns (Oberösterreich), 1422 Hofkaplan von König Sigismund, Bischofswahl 1423, Bischofsweihe 1424, 1438 Kanzler unter König Albrecht II. und König Friedrich III. Eltern: Erasmus von Laiming (-1406) auf Tegernbach, Kunigunde von Schönstett.

Wappen besteht aus zwei separaten Schilden, rechts in Silber einwärts ein aufspringender roter Wolf (Hochstift Passau), links in Rot ein silbern-schwarz-silbern zweimal geteilter Balken (altern.: In Rot ein silberner, mit einer schwarzen Leiste belegter Balken, Laiming). Zum Familienwappen würde als Oberwappen gehören: Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken auf einem roten Kissen sitzend eine silberne, golden gekrönte Katze mit einem silbernen Straußenfederbusch auf dem Kopf.

Bildbeispiel: Passau, Veste Oberhaus, mit vertauschten Plätzen

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Ulrich von Nußdorf (1451-1479)

Ulrich von Nußdorf (-2.9.1479), Dompropst in Freising, Propst des Stifts Andreas zu Freising, Kanoniker in Passau, Stadtpfarrer in Linz. Kanzler von Kaiser Friedrich III, Geheimer Rat des bayerischen Herzogs Ludwig IX. Eltern: Georg von Nußdorf zu Prünning, salzburgischer Erblandmarschall und Pfleger in Tittmoning, Agnes von Stauff zu Ehrenfels (bei Beratzhausen, Oberpfalz).

Wappen: zwei separate Schilde, rechts in Silber einwärts ein aufspringender roter Wolf (Hochstift Passau), links in Schwarz ein aufspringendes silbernes Einhorn (von Nußdorf), beide Schilde unter einer Inful vereint, dahinter ein goldener Bischofsstab.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Christoph von Schachner (1490-1500)

Christoph von Schachner, lebte ca. 1447-3.1.1500, studierte in Wien und Bologna, 1464-1485 Domherr zu Brixen, Diplomat in Rom, apostolischer Protonotar, seit 1478 Domkapitular in Passau und herzoglich bayerischer Rat, 1485 Domdekan in Passau, 1490 Wahl zum Bischof, amtierte 1490-1500. Abstammung unbekannt, vermutlich aus einer ritterlichen Familie, die in der Gegend von Ried im Innkreis angesiedelt war.

Wappen aus zwei separaten, zusammengestellten Schilden, rechts in Silber einwärts ein aufspringender roter Wolf (Hochstift Passau), links in Gold ein silbern bewehrter, rotgezungter oberhalber Steinbock (Schachner). Die Helmzier des Familienwappens wäre zu schwarz-goldenen Decken die Schildfigur wachsend.

Bildbeispiel: Passau, außen am Rittersaal der Veste Oberhaus

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Wiguleus Fröschl von Marzoll (1500-1517)

Wiguleus Fröschl von Marzoll (amtierte 1500-1517), lebte 4.4.1445-6.11.1517, 1478 erstmalig urkundlich als Passauer Kanoniker, 1480-1490 Offizial des Bistums Passau für das Land unter der Enns, 1480-1517 Inhaber der Pfründe des Pfarrers von Krems, 1490 Domdekan, am 14.1.1500 zum Bischof von Passau ernannt, Weihe 1501 durch Papst Alexander VI. in Rom, ab 1507 Präsident des Reichkammergerichtes. Seit 1514 hatte er Ernst von Bayern zum Koadjutor. Eltern: Ludwig Fröschl von Marzoll, Reichenhaller Siedeherr, und Ursula von Trennbach zu Waldberg.

Wappen: zwei separate Schilde, rechts in Silber einwärts ein aufspringender roter Wolf (Hochstift Passau), links geviert, Feld 1 und 4: in Rot ein silberner, golden gekrönter, doppelschwänziger Löwe (Wappen des salzburgischen Geschlechtes Pachhamer alias Pachmair, wegen Erbheirat, fehlinterpretiert in Siebmacher BayA1 Seite: 13 Tafel: 10), Feld 2 und 3: in Schwarz ein goldener aufrechter Frosch (Fröschl).

Bildbeispiel: Passau, Veste Oberhaus, datiert auf 1507

Zum Familienwappen gehören zwei Kleinode:

Eine Variante gibt es als kolorierten Holzschnittdruck von Hans Burgkmair I., dort ist das Wappen geviert mit einem Herzschild mit dem Passauer Wolf. Zwei geflügelte Engel halten Schild, Mitra über und Krummstab hinter dem Schild.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Wolfgang von Salm (1541-1555)

Wolfgang von Salm (amtierte 1541-1555), lebte ca. 1514-5.12.1555. Eltern: Nikolaus II. zu Salm, Niklas Graf Salm der Ältere (1459-4.5.1530) und Elisabeth von Rogendorf (1507-). Großeltern: Johann Graf von Salm-Badenweiler, Anna von Haraucourt Dame de Brandenbourg, Wilhelm von Rogendorf (1481-1541), Elisabeth von Oettingen (-31.3.1518).

Entweder zwei zusammengestellte Wappen (Variante 1) oder Wappen geviert (Variante 2):

Dazu werden zwei Helme geführt:

Bildbeispiel: Passau, Veste Oberhaus, Teil eines Doppelwappens mit Closen

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Wolfgang von Closen (1555-1561)

Wolfgang von Closen (amtierte 1555-1561), lebte 1503-7.8.1561. Eltern: Alban von Closen, Münchener Hofmarschall und Hauptmann in Burghausen, und Anna von Fraunberg zum Haag. Großeltern: Hans von Closen und Margarethe von Thumberg, Georg von Fraunberg zum Haag und seine zweite Ehefrau, Dorothea von Freyberg. Urgroßeltern: Hans von Closen, Margarita von Nußberg, N. von Thumberg, N. N., Christian von Fraunberg, Barbara von Thurn, Caspar von Freyberg, Anna Dorothea von Knöringen.

Wappen: zwei separate Schilde, rechts in Silber einwärts ein aufspringender roter Wolf (Hochstift Passau), links geviert, Feld 1 und 4: in Gold eine schwarze Uttenschwalbe, rotbewehrt, Feld 2 und 3: in Gold neun (3:3:3) schwarze Kugeln (Closen).

Drei mögliche Helme:

Bildbeispiel: Passau, Veste Oberhaus, Teil eines Doppelwappens mit Salm

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Urban von Trennbach (1561-1598)

Urban von Trennbach (amtierte 1561-1598), lebte 10.5.1525-9.8.1589, zuvor 1556 Dompropst. Eltern: Rudolf von Trennbach (2.2.1472-3.8.1540) zu St. Martin, herzoglich-bayerischer Küchenmeister, und seine zweite Gemahlin, Juliana Radlkover / von Radlkofen (1497-31.7.1568) zu Mooseck. Großeltern: Ortolf von Trennbach (1430-1502, Amley von Remseyden (-5.11.1506), Wolf Radlkover / von Radlkofen, N. N.

Variante 1: Wappen: zwei separate Schilde, rechts in Silber einwärts ein aufspringender roter Wolf (Hochstift Passau), links geviert, Feld 1 und 4: in Silber ein roter Drachenkopf (Drachenrumpf), im Schnabel einen schrägrechts gestellten goldenen Stab haltend (Trennbach), Feld 2 und 3: schwarz-golden geteilt, oben drei goldene Rauten balkenweise (Intobler).

Variante 2: Als kombiniertes Wappen: Geviert, Feld 1: in Silber einwärts ein aufspringender roter Wolf (Hochstift Passau), Feld 2 und 3: schwarz-golden geteilt, oben drei goldene Rauten balkenweise (Intobler), Feld 4: in Silber ein roter Drachenkopf (Drachenrumpf), im Schnabel einen schrägrechts gestellten goldenen Stab haltend (Trennbach).

Bildbeispiel: Passau, Veste Oberhaus, Wappenstein in situ von 1597

Variante 3: Als kombiniertes Wappen: Geviert, Feld 1 und 4: schwarz-golden geteilt, oben drei goldene Rauten balkenweise (Intobler), Feld 2 und 3: in Silber ein roter Drachenkopf (Drachenrumpf), im Schnabel einen schrägrechts gestellten goldenen Stab haltend (Trennbach), Herzschild: in Silber einwärts ein aufspringender roter Wolf (Hochstift Passau).

Drei mögliche Helme:

Alternativ beide Schilde unter einer Mitra vereint, mit Krummstab und gestürztem Schwert dahinter schräggekreuzt.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Leopold V. Erzherzog von Österreich (1598/1605-1625)

Leopold V. Erzherzog von Österreich (amtierte 1598/1605-1625), lebte 9.10.1586-13.9.1632, seit dem 14.11.1597 Koadjutor in Passau, 1598 Koadjutor in Straßburg. Weil er bei der Wahl 1598 erst 11 Jahre alt war, erfolgte die Amtseinführung erst 1605. War vom 24.11.1607 bis 1625 auch Bischof von Straßburg, 1614-1625 Abt von Kloster Murbach, 1619 Statthalter von Tirol und Vorderösterreich, 1623-1630 Graf von Tirol, 1619 kaiserlicher Statthalter in Wien, verzichtete am 19.4.1626 auf seine Fürstbistümer zugunsten seines Vetters Leopold Wilhelm, heiratete nach Dispens Claudia de Medici und begründete eine bis 1665 bestehende habsburgische Nebenlinie. Eltern: Karl II. Erzherzog von Innerösterreich (3.6.1540-10.7.1590), Maria Anna von Bayern (21.3.1551-29.4.1608). Großeltern: Kaiser Ferdinand I. (10.3.1503-1564), Anna von Ungarn und Böhmen (23.7.1503-27.1.1547), Albrecht V. Herzog von Bayern (29.2.1528-24.10.1579), Anna von Österreich (7.7.1528-1590).

Der Passauer Wolf wurde nicht in das eigene Wappen eingefügt. Im Bedarfsfall würde er zwei Schilde kombinieren, einen mit dem Passauer Wolf und einen mit dem persönlichen Wappen. Das Wappen für den Passauer Fürstbischof Leopold V. Erzherzog von Österreich besteht aus zwei einzelnen Schilden mit jeweils eigener Kopfbedeckung. Heraldisch rechts ist das Wappen des Hochstifts Passau zu sehen mit dem roten Wolf in silbernem Feld, hier aus Courtoisie gewendet. Der andere Schild ist ein rein habsburgischer Schild in reduzierter Form mit Hauptschild und Herzschild, wobei der Hauptschild in der oberen Hälfte vier Königreiche und im unteren Bereich fünf habsburgische Kerninhalte zeigt:

Bildbeispiel: Passau, alte Residenz

Die strikte Zweiteilung in ein geistliches Wappen mit Inful auf dem Schild und Krummstab und Vortragekreuz schräggekreuzt hinter dem Schild einerseits und ein dynastisches Wappen mit Herzogshut andererseits spiegelt bereits den Spagat zwischen dem Leben als Kirchenfürsten einerseits und dem als weltlicher Landesherr und Angehöriger einer dynastischen Herrscherfamilie andererseits wider, der je nach Lebensphase anders gewichtet wurde.

Hierbei handelt es sich nur um eine reduzierte Version des Möglichen, denn dies ist bei weitem nicht das aufwendigste Wappen, das der Fürstbischof hätte führen können. Das vollständige Wappen dieses Fürstbischofs hätte folgenden Aufbau: Dreimal ist der Schild gespalten und dreimal geteilt, mit eingepfropfter Spitze und mit drei (1:2) Herzschilden, wobei die Felder 13 und 14 bzw. 15 und 16 jeweils zwischen sich noch Platz geben für je eine weitere eingebogene Spitze, so daß insgesamt drei eingebogene Spitzen nebeneinander stehen, eine übergeordnete und zwei untergeordnete. Zudem umgeben vier einzelne Schilde mit geistlichen Inhalten den Familienwappenschild. Im einzelnen:

Daneben gibt es noch etliche andere, einfachere Varianten, bis hin zur schlichten Spaltung aus dem Hochstift Passau und dem Erzherzogtum Österreich.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Leopold Wilhelm Erzherzog von Österreich (1625-1662)

Leopold Wilhelm Erzherzog von Österreich (amtierte 1625-1662), lebte 6.1.1614-20.11.1662, seit 1626 auch Administrator von Straßburg, 1627/29-1648 auch Fürstbischof von Halberstadt, seit 1637 auch Bischof von Olmütz, seit 1656 auch Bischof von Breslau, Feldherr und zweimaliger Oberbefehlshaber des kaiserlichen Heeres im Dreißigjährigen Krieg, 1647-1656 Statthalter der habsburgischen Niederlande, 1627-1631 Kommendatarabt der Reichsabtei Hersfeld, Abt von Murbach, seit 1641 Hochmeister des Deutschen Ordens. Eltern: Kaiser Ferdinand II. (1578-15.2.1637), Maria Anna von Baiern (1574-8.3.1616). Großeltern: Karl II. Erzherzog von Innerösterreich (3.6.1540-10.7.1590), Maria Anna von Bayern (21.3.1551-29.4.1608), Wilhelm V. Herzog von Bayern (29.9.1548-1626), Renata von Lothringen (20.4.1544-22.5.1602).

Von seinem Wappen gibt es mehrere Varianten, die aber selbst nicht den Passauer Wolf aufnehmen. Im Bedarfsfall würde er zwei Schilde kombinieren, einen mit dem Passauer Wolf und einen wie unten beschrieben.

Erste Variante: Wappen geviert durch ein schwarzes durchgehendes Kreuz, belegt mit einem goldenen Glevenkreuz (Lilienkreuz), das Ganze in der Mitte belegt mit einem Herzschild, der in Gold den schwarzen Reichsadler zeigt (Hochmeisterkreuz), mit verkürztem unteren Arm, und mit eingebogener Spitze,

Bildbeispiel: Ellingen, Pleinfelder Tor

Es gibt noch weitere Varianten dieses Wappens: Geviert durch ein schwarzes durchgehendes Kreuz, belegt mit einem goldenen Glevenkreuz (Lilienkreuz), das Ganze in der Mitte belegt mit einem Herzschild, der in Gold den schwarzen Reichsadler zeigt (Hochmeisterkreuz), unten eine eigebogene Spitze

Bildbeispiel: Kommende Lengmoos (Ritten, Südtirol), Wappenstein aus dem Jahr 1652, Photo: Gernot Ramsauer

Aus der Siegelführung ist von diesem Hochmeister eine vereinfachte Variante bekannt: Geviert durch ein schwarzes durchgehendes Kreuz, belegt mit einem goldenen Glevenkreuz (Lilienkreuz), das Ganze in der Mitte belegt mit einem Herzschild, der in Gold den schwarzen Reichsadler zeigt (Hochmeisterkreuz),

Daneben gibt es noch etliche andere, einfachere Varianten, bis hin zur schlichten Kombination aus dem Hochstift Passau und dem Erzherzogtum Österreich.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Karl Joseph Erzherzog von Österreich (1662-1664)

Karl Joseph Erzherzog von Österreich (amtierte 1662-1664), lebte 7.8.1649-27.1.1664, seit dem 13.4.1662 Koadjutor in Passau, seit 1662/63 auch Fürstbischof von Breslau und Olmütz, seit 1662 Hochmeister des Deutschen Ordens, starb vor seinem 15. Geburtstag. Eltern: Kaiser Ferdinand III. (1608-2.4.1657), Maria Leopoldine von Tirol (6.4.1632-7.8.1649). Großeltern: Kaiser Ferdinand II. (1578-15.2.1637), Maria Anna von Bayern (1574-8.3.1616), Leopold V. Erzherzog von Österreich Graf von Tirol (9.10.1586-1632), Claudia de' Medici (4.6.1604-25.12.1648).

Der Passauer Wolf wurde nicht in das eigene Wappen eingefügt. Im Bedarfsfall würde er zwei Schilde kombinieren, einen mit dem Passauer Wolf und einen mit dem persönlichen Wappen.

Daneben sind auch komplexere und einfachere Varianten in Gebrauch gewesen.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Wenzeslaus Graf von Thun (1664-1673)

Wenzeslaus Graf von Thun (amtierte 1664-1673), lebte 13.8.1629-6.1.1673, 13.1.1643 Domherr zu Salzburg, 1664 Domherr zu Passau, 10.8.1665 Bischof von Gurk, 22.9.1666 Dompropst zu Salzburg. Eltern: Johann Sigismund Graf von Thun und Hohenstein (20.9.1594-29.6.1646), Anna Margarethe Gräfin von Wolkenstein (-7.9.1635). Großeltern: Johann Cyprianus Graf von Thun und Hohenstein (26.8.1569-15.12.1630), Anna Maria von Preysing, Marcus Oswald Graf von Wolkenstein (1592-1636), Anna Maria Khuen von Belasi.

Variante 1: Das Wappen von Fürstbischof Wenzeslaus Graf von Thun (amtierte 1664-1673) besteht aus zwei einzelnen Kartuschen mit getrennten Inhalten. Die heraldisch rechte Kartusche zeigt in Silber einen einwärts gewendeten roten Wolf (Hochstift Passau).

Die heraldisch linke Kartusche im optisch rechten Zwickel ist geviert mit Herzschild,

 

Bildbeispiel: Passau, Hauptportal der alten Bischofsresidenz

Variante 2: Das Wappen von Fürstbischof Wenzeslaus Graf von Thun (amtierte 1664-1673), wie er es seit 1665 auch als Bischof von Gurk führte, besteht aus drei Ebenen, von denen die unterste und die oberste Ebene gemeinsam das Familienwappen bilden, die mittlere Ebene aber seine geistlichen Fürstentümer repräsentiert:

Im Jahre 1516 hatten die Herren von Thun das Wappen der Herren von Königsberg und deren Schloß in der Ebene von Rotaliana übernommen. Im Jahre 1619 kam das Symbol für die Herrschaft Caldes (erloschene Familie der Herren von Caldes) als Herzschild hinzu. Es gab nach dem reinen Stammwappen drei Entwicklungsstufen dieses Familienwappens, eine Form zwischen 1516 und 1604, geviert mit zwei Helmen, 1604-1619 geviert mit drei Helmen, und ab 1619 geviert mit Herzschild und drei Helmen. Das Familienwappen wird beschrieben im Siebmacher Band: Bö Seite: 177 Tafel: 77, Band: Bö Seite: 264 Tafel: 121, Band: OÖ Seite: 458 Tafel: 112, Band: Salz Seite: 67 Tafel: 27 etc.

Bildbeispiel: Passauer Innbrückbogen

Das hier abgebildete Wappen, das für die Zeit von 1665 (nach der Wahl zum Bischof von Gurk) bis 1666 (vor der Wahl zum Salzburger Dompropst) zutrifft, wird von Gatz ignoriert.

Variante 3: Gatz bildet das Wappen des Fürstbischofs Wenzeslaus Graf von Thun übrigens gänzlich anders ab, und leider als einzige Form, unter einem Schildhaupt mit den geistlichen Inhalten das Familienwappen:

Für dieses späte Wappen, das durch Siegel belegt ist und auch so auf dem Epitaph im Passauer Dom zu sehen ist, gibt es erst seit seiner Wahl zum Salzburger Dompropst am 22.9.1666 eine Berechtigung.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Sebastian Johann Graf von Pötting-Persing (1673-1689)

Sebastian Johann Graf von Pötting-Persing, Herr zu Aholming (amtierte 1673-1689), lebte 1628-16.3.1689, zuvor 1665-1673 Fürstbischof von Lavant und Dompropst in Passau. Eltern: Ortlieb Freiherr von Pötting und Persing, Freiherr von Reitpollenbach, Burggraf zu Lienz (18.7.1575-15.8.1640), erzherzoglicher Oberst-Stallmeister, und Anna Jakoba Freiin von Paumgarten auf Ering. Großeltern: Sebastian von Pötting und Persing, Herr auf Waasen und Wagram (1522-1.1.1592), Regina von Eck (Egkh) und Hungersbach, N. von Paumgarten, N. N.

Sein Wappen besteht aus zwei zusammengestellten Kartuschen. Die heraldisch rechte Kartusche zeigt in Silber einen einwärts gewendeten roten Wolf (Hochstift Passau). Die heraldisch linke Kartusche mit dem Familienwappen Pötting-Persing ist geviert,

Bildbeispiel: Passauer Dom, Chor

Über der Kartusche mit dem Passauer Hochstiftswappen ist eine von einem Putten gehaltene Inful zu sehen, über dem Familienwappen eine Krone, gleichfalls von einem Putten gehalten. In der Mitte ragt ein Vortragekreuz auf. Schrägrechts hinter dem Wappen steht der Krummstab, dessen Krümme neben der Inful zu sehen ist, schräglinks das gestürzte Schwert, dessen Parierstange und Griff oberhalb der Krone hervorragen.

Bildbeispiel: Passau, alte Bischofs-Residenz, Südseite hoch über dem Innbrückbogen

Über den vereinigten Kartuschen ruht eine Laubkrone, hinter der ein Prozessionskreuz aufragt. Schrägrechts hinter dem Wappen steht der Krummstab, schräglinks das gestürzte Schwert, die beiden Amtsinsignien. Das Wappen wird im Kapitel zum Domchor näher erläutert.

Im Inneren des Domes taucht sein Wappen noch mehrmals auf, allerdings jeweils in einer anderen Variante, in der das Passauer Hochstiftswappen als Herzschild dem Familienwappen aufliegt und der Herzschild die Inful trägt. Ein gemaltes Beispiel ist an der Brüstung der Orgelempore angebracht, ein plastisches Wappen über einer Tür.

Bildbeispiel: Passau, gemalt am Theater

Gerade anhand des vollplastischen Wappens kann festgestellt werden, daß die in der Literatur (Siebmacher, Gatz) zu findende Ansprache der schräggekreuzten Objekte als "Nägel" nicht überzeugt: Der Schaft ist nicht konisch und unten nicht zugespitzt. Insofern ist es ein Stiel oder Griff, aber nicht ein Nagel. Der Kopf ist ringförmig und damit ungeeignet zum Draufschlagen, weil der Schlag die schwächste Stelle träfe. Auch die Interpretation als Hufnagel überzeugt nicht, weil diese oben platt sein müßten. In der plastischen Darstellung ist der Kopf zudem innerhalb des Ringes muldenförmig eingesenkt wie bei einem hölzernen Kochlöffel und nicht durchbrochen, was man anhand gemalter Versionen denken könnte. Es ist nicht klar, um welches Objekt es sich konkret handelt, eventuell ein Löffel oder ein Werkzeug aus dem Umfeld der Pferdewirtschaft, aber die Interpretation als Nagel ist angesichts der plastischen Originale wenig überzeugend. Das Familienwappen der Grafen von Pötting und Persing wird beschrieben im Siebmacher Band: Mä Seite: 104 Tafel: 8, im Band Bö Seite: 156 Tafel: 71 und im Band NÖ1 Seite: 356 Tafel: 195. Im Detail gibt es ein paar Abweichungen: Die beiden als Nägel oder Hufeisennägel (Hufnägel) bezeichneten Werkzeuge werden jeweils als silbern angegeben - an der Orgelempore und an der alten Bischofsresidenz sind sie hingegen golden gemalt. Nur Gall bezeichnet sie als golden. Der Windhund trägt im Siebmacher ein goldenes Halsband, an der Orgelempore und an der alten Bischofsresidenz ist es hingegen schwarz.

Im Siebmacher werden auch die beiden zugehörigen Kleinode angegeben:

Die Wappenvereinigung mit dem der Schaul von Engelstein fand vermutlich bei der Erhebung in die Reichsritterschaft statt, jedenfalls vor 1570.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:

Anm.: Es gibt in Passau übrigens auch noch Wappensteine des verwandten Christoph von Pötting und Persing, 1.) von 1613 auf der Veste Oberhaus im Schachnerbau, Museumsdepot, 2.) von 1613 im Kapitelhof, Domplatz 3, sekundär in einem Zimmer im Erdgeschoß rechts vom Eingang an der Decke mit vier Klammern befestigt.


Johann Philipp Graf von Lamberg (1689-1712)

Kardinal Johann Philipp Graf von Lamberg (amtierte 1689-1712), lebte 25.5.1652-20.10.1712, Politiker, Gesandter und Diplomat, 1676 kaiserlicher Hofrat, 1697 zur Königswahl nach Polen, 1699 kaiserlicher Prinzipalkommissar, am 21.6./7.1700 zum Kardinal mit der Titularkirche San Silvestro in Capite ernannt. Eltern: Johann Maximilian Graf von Lamberg Freiherr zu Orteneck und Ottenstein (28.11.1608-12.12.1682), Juditha Rebecca Eleonora Gräfin von Wrbna und Freudenthal (-16.3.1690). Großeltern: Georg Sigismund Freiherr von Lamberg-Amerang (1568-1630/1631), Johanna della Scala (2.5.1574-17.8.1644), Georg Graf von Wrbna und Freudenthal (-20.5.1625), Helene Gräfin von Wrbna und Freudenthal.

Das Wappen ist geviert mit zwei nebeneinander stehenden und gemeinsam von einer silbernen Mitra gekrönten Herzschilden,

Das Wappen wird ohne Oberwappen, aber mit Krummstab schrägrechts, Schwert schräglinks und Vortragekreuz aufrecht hinter dem Schild geführt. Als Fürstbischof führte er 1689-1700 einen grünen Galero mit 2x 6 grünen Fiocchi. Als Kardinal führte er 1700-1712 einen roten Galero mit 2x 15 roten Fiocchi. Aus dieser Zeit existieren aber weiterhin Darstellungen mit 2x 6 Fiocchi.

Bildbeispiel: Göttweig, Stift Göttweig bei Furth, Niederösterreich, Druck in den Sammlungen

 

Bildbeispiele: Abb. links: Veste Oberhaus, außen über dem Ravelintor. Abb. rechts: Theresienstraße 14, ehem. Hofpfennigamt

In anderen Quellen führt er nur den Herzschild des Familienwappens und baut das Passauer Herzschildchen nicht ein.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Raymund Ferdinand Graf von Rabatta (1713-1722)

Raymund Ferdinand Graf von Rabatta (amtierte 1713-1722), lebte 4.2.1669-25.10.1722, 1688 Domherr zu Passau, 1705-1708 Pfarrer in Hartkirchen. Eltern: Johann Baptist Graf von Rabatta (6.2.1625-24.5.1681), Isabella Gräfin von Thurn-Hofer und Valsassina (1632/1633-6.2.1691). Großeltern: Antonius Freiherr von Rabatta (-1648), Felicitas von Colloredo, Johann Philipp Graf von Thurn-Hofer und Valsassina (1598-), Eleonore Maria Marchesa di Gonzaga-Luzzara (-1665).

Das Wappen ist geviert mit breitem Schildbord, darin vier 1:2:1 gestellte goldene Büffelköpfe (Foix, gehört zum Familienwappen Rabatta) und mit zwei nebeneinander stehenden Herzschilden

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Joseph Dominikus Franz Kilian Graf von Lamberg (1723-1761)

Kardinal Joseph Dominikus Franz Kilian Graf von Lamberg (amtierte 1723-1761), lebte 8.7.1680-30.8.1761, zuvor 1712-1723 Bischof von Seckau, am 20.12.1737 zum Kardinal mit der Titularkirche San Pietro in Montorio ernannt. Eltern: Franz Joseph I. Fürst von Lamberg Landgraf zu Leuchtenberg (29.10.1637-2.11.1712), Anna Maria von Trauttmansdorff (-21.4.1727). Großeltern: Johann Maximilian Graf von Lamberg Freiherr zu Orteneck und Ottenstein (28.11.1608-12.12.1682), Juditha Rebecca Eleonora Gräfin von Wrbna und Freudenthal (-16.3.1690), Adam Matthias Graf von und zu Trauttmansdorff-Weinsberg (1617-2.11.1684), Eva Johanna Gräfin von Sternberg (2.3.1642-2.12.1674).

Das Wappen ist geviert mit zwei nebeneinander stehenden und gemeinsam von einer silbernen Mitra gekrönten Herzschilden:

Das Wappen wird ohne Oberwappen, aber mit Krummstab schrägrechts, Schwert schräglinks und Vortragekreuz aufrecht hinter dem Schild geführt. Dieser Fürstbischof hat regelmäßig besagte zwei Herzschilde abgebildet und zudem sein Wappen einem doppelköpfigen Reichsadler aufgelegt.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Joseph Maria Graf von Thun und Hohenstein (1761-1763)

Joseph Maria Graf von Thun und Hohenstein (amtierte 1761-1763), lebte 24.5.1713-15.6.1763, 1729 Domherr zu Salzburg, 1731 Domherr zu Passau, 1741-1761 Bischof von Gurk, 1753 Administrator des Bistums Lavant und Salzburger Generalvikar für Kärnten. Eltern: Joseph Johann Anton Graf von Thun (10.10.1662-1728), Margarethe Veronica von Thun (-1762). Großeltern: Alphons Franz von Thun (27.11.1623-24.8.1688), Anna Barbara von Thun (2.4.1632-16.9.1709), Johann Vigil Graf von Thun (6.5.1650-9.7.1731), Johanna von Wolkenstein-Trostburg (1639-29.4.1720).

Das Wappen ist unter einem Schildhaupt geviert mit Herzschild:

Hinter dem Schild ein Vortragekreuz, dahinter schräggekreuzt Krummstab und gestürztes Schwert.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Leopold Ernst Graf von Firmian (1763-1783)

Kardinal Leopold Ernst Graf von Firmian (amtierte 1763-1783), lebte 22.9.1708-13.3.1783, zuvor 1733 Dekan des Metropolitankapitels Salzburg, 1736 Dompropst in Trient, 1739-1763 Bischof von Seckau, bekam 1739 das Salzburger Generalvikariat in der Steiermark, 1748-1758 Administrator des Suffraganbistums Trient, 1748 Koadjutor, 1755 Verzicht auf Trient, am 14.12.1772 zum Kardinal mit der Titelkirche San Pietro in Montorio ernannt. Eltern: Franz Alphons Georg Graf von Firmian (1680-1756), kaiserlicher Kämmerer und Wirklicher Rat, Barbara Elisabeth von Thun (-1760). Großeltern: Franz Wilhelm Freiherr von Thun, Stadthauptmann von Triest, Maria Magdalena Viktoria Gräfin von Thun und Hohenstein, Johann Vigil Graf von Thun (6.5.1650-9.7.1731), Johanna von Wolkenstein-Trostburg (1639-29.4.1720).

Das Wappen ist unter einem Schildhaupt geviert mit Herzschild:

Hinter dem Schild ein Vortragekreuz, dahinter schräggekreuzt Krummstab und gestürztes Schwert. Zum gräflichen Wappen der Familie gehören drei Kleinode: Helm 1 (Mitte): zu rot-silbernen Decken ein roter, golden gekrönter Drache mit ausgeschlagender Zunge und gespreizten Flügeln emporwachsend zwischen zwei auswärtsgekehrten Lanzenstangen mit golden-rot geteilten, zweizipfeligen Fähnchen an braunen Stangen mit silbernen Lanzenspitzen (Stammhelm Firmian), Helm 2 (rechts): zu rot-silbernen Decken ein auf die Spitze gestelltes, silbern-rot zu neun Plätzen geschachtes Kissen mit vier roten Quasten (wegen Sigismunds- oder Leopoldskron bei Salzburg), Helm 3 (links): zu blau-goldenen Decken ein silbernes Hirschgeweih, an den acht Enden mit je einem goldenen, sechszackigen Stern besteckt (Herrschaft Kronmetz).

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Joseph Franz Anton Graf von Auersperg (1783-1795)

Kardinal Joseph Franz Anton Graf von Auersperg (amtierte 1783-1795), lebte 31.1.1734-21.8.1795, 1747 Malteserritter, 1752 Domherr zu Passau, 1754 Domherr zu Salzburg, 1763-1772 Bischof von Lavant und 1772-1783 Bischof von Gurk, 19.5.1783 Fürstbischof zu Passau, am 30.3.1789 zum Kardinal mit nicht bekannter Titularkirche ernannt. Eltern: Heinrich Joseph Johann Fürst von Auersperg Herzog von Münsterberg und Frankenstein Graf zu Thengen Graf zu Gottschee und Wels (24.6.1697-9.2.1783), Maria Franziska Anna Xaveria Antonia Susanna von Trautson Gräfin zu Falkenstein (1708-1761). Großeltern: Franz Carl Fürst von Auersperg Herzog von Münsterberg und Frankenstein Graf zu Gottschee und Wels (22.11.1660-6.11.1713), Maria Theresa von Rappach (-1714), Johann Leopold Donatus Fürst von Trautson Graf zu Falkenstein (21.5.1659-18.10.1724), Maria Theresia Antonia Christina Ungnad Gräfin von Weissenwolff (27.11.1769-).

Das Wappen ist unter einem Schildhaupt geviert mit Herzschild:

Hinter dem Schild ein Vortragekreuz, dahinter schräggekreuzt Krummstab und gestürztes Schwert.

Bildbeispiel: Passau, Stadttheater, moderne Darstellung außen an der Fassade

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Thomas Johann Nepomuk Kaspar Graf von Thun und Hohenstein (1795-1796)

Thomas Johann Nepomuk Kaspar Graf von Thun und Hohenstein (amtierte 1795-1796), lebte 16.5.1737-7.10.1796, 1756 Domherr zu Passau, 1766 Hofratspräsident, 1771 Ordination, 1771 Domdekan, am 16.12.1776 zum Titularbischof von Thyatira und Weihbischof in Passau ernannt. Eltern: Franz Augustin Gaudenz Joseph Graf von Thun-Castel Thunn (1695-31.3.1744), Maria Antonia Judith Katharina Josepha Margareta Gräfin von Spaur und Valör (21.7.1708-17.5.1762). Großeltern:Johann Vigil Graf von Thun (6.5.1650-9.7.1731), Johanna von Wolkenstein-Trostburg (1639-29.4.1720), Franz Anton Andreas von Spaur (15.6.1684-2.6.1755), Maria Katharina von Rost-Aufhofen zu Puchenstein (-8.6.1742).

Das Wappen ist unter einem Schildhaupt geviert mit Herzschild:

Hinter dem Schild ein Vortragekreuz, Wappenmantel, dahinter schräggekreuzt Krummstab und gestürztes Schwert.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Leopold Leonhard Raymund Reichsgraf von Thun und Hohenstein (1796-1803/1826)

Leopold Leonhard Raymund Reichsgraf von Thun und Hohenstein (amtierte 1796-1803/1826), lebte 17.4.1748-22.10.1826, 1795 Dompropst in Passau, 1796 Weihbischof und Generalvikar, letzter Fürstbischof von Passau, Aufhebung des Fürstbistums am 22.2.1803, verließ Passau 1804 endgültig aufgrund eines Streites mit der kurbayerischen Regierung, ließ sich 1804 von seiner Residenzpflicht dispensieren und lebte auf seinen Besitz in Cibulka bei Prag, während der Geistliche Rat die Amtsgeschäfte führte. Ein Rücktrittsangebot 1819 wurde von Rom abgelehnt, so daß er formal im geistlichen Amt verblieb, dieses aber de facto nicht mehr ausübte. Eltern: Johann Joseph Franz Anton Cajetan Maria Graf von Thun und Hohenstein (2.7.1711-21.5.1788), Maria Christina Gräfin von Hohenzollern-Hechingen (25.3.1715-6.8.1749). Großeltern: Johann Franz Joseph Graf von Thun und Hohenstein (16.6.1686-30.6.1720), Maria Philippina Josepha Gräfin von Harrach zu Rohrau und Thannhausen (9.1.1693-2.4.1763), Hermann Friedrich Graf zu Hohenzollern (11.1.1665-23.1.1733), Maria Josepha Theresia Gräfin zu Oettingen-Spielberg (19.9.1694-1778).

Das Wappen ist unter einem Schildhaupt geviert mit Herzschild:

Hinter dem Schild ein kleeblattendiges Vortragekreuz, Wappenmantel, dahinter schräggekreuzt Krummstab und gestürztes Schwert.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Karl Joseph Freiherr von Riccabona (1826-1839)

Karl Joseph Freiherr von Riccabona, aus der Familie der Riccabona auf Reichenfels in Südtirol, amtierte 1826-1839, lebte 28.7.1761-25.5.1839, aus Cavalese (Calves, Trentino), Promotion 1784, 1822 Generalvisitator des neuen Erzbistums München-Freising, 1824 Dom- und königlicher Hofpfarrer in München, Ernennung durch König Ludwig I. am 25.12.1826, Bischofsweihe am 25.4.1827.

Als Wappen führte dieser Bischof sein eigenes angestammtes Familienwappen der aus Tirol stammenden Riccabona, Edler von Reichenfels, das er bei Bedarf durch einen zweiten Schild mit dem Passauer Bistumswappen ergänzte. Der Schild ist geviert:

Hinter dem Schild steht aufrecht ein goldenes, kleeblattendiges Vortragekreuz. Über allem schwebt ein grüner Galero mit 2x 6 (1:2:3) grünen Fiocchi. Zum Familienwappen gehört ein Helm, auf dem blau-silbern bewulsteten Helm mit blau-silbernen Decken der Engel aus Feld 1 wachsend. Die Familie erlangte am 10.4.1899 den Freiherrenstand mit dem Gutsbesitzer Dr. Julius Riccabona von Reichenfels, und nun wurde das Wappen gebessert.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Heinrich von Hofstätter (1839-1875)

Heinrich von Hofstätter, amtierte 1839-1875, lebte 16.2.1805-12.5.1875, aus Aindling, zunächst Jurist, Promotion 1829, ab 1831 Theologie im Zweitstudium, Nominierung am 6.7.1839 durch König Ludwig I., päpstliche Ernennung am 23.12.1839, Bischofsweihe am 25.2.1840.

Er führte als Wappen in Gold auf grünem Dreiberg eine grüne Pflanze mit fünf Blättern. Hinter dem Schild steht aufrecht ein goldenes, kleeblattendiges Vortragekreuz. Über allem schwebt ein grüner Galero mit 2x 6 (1:2:3) grünen Fiocchi. Die Symbolbedeutung ist nicht bekannt.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Josef Franz von Weckert (1875-1889)

Josef Franz von Weckert, amtierte 1875-1889, lebte 12.9.1822-13.3.1889, aus Wallerstein, Jurist und Theologe, Nominierung am 4.10.1875 durch König Ludwig II., päpstliche Ernennung am 28.1.1876, Bischofsweihe am 30.4.1876, Verdienstorden der Bayerischen Krone, persönlicher Ritterstand.

Er führte als Wappen in silbern-rot gespaltenem Schild auf grünem Gründ einen silbernen Hahn. Hinter dem Schild steht aufrecht ein goldenes, kleeblattendiges Vortragekreuz. Über allem schwebt ein grüner Galero mit 2x 6 (1:2:3) grünen Fiocchi. Der Hahn ist eine redende Umsetzung des Namens, denn Wecker = aufwecken, Wachsamkeit. Die silbern-rote Spaltung ist dem Wappen des Bistums Augsburg entnommen. Dort war er Priester, bevor er nach Passau berufen wurde.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Antonius von Thoma (1889-1889)

Antonius von Thoma, amtierte 1889-1889, lebte 1.3.1829-24.11.1897, aus Nymphenburg, 1883 Domkapitular und Dompfarrvikar in München, Ernennung am 24.3.1889 durch Prinzregent Luitpold, Bischofsweihe am 28.7.1889, danach seit dem 23.10.1889 Erzbischof von München und Freising, Verdienstorden der Bayerischen Krone und persönlicher Ritterstand.

In seiner Passauer Zeit führte dieser Bischof in Blau über einem grünen Dreiberg eine fliegende silberne Friedenstaube, im Schnabel einen grünen Ölzweig. Hinter dem Schild steht aufrecht ein goldenes, kleeblattendiges Vortragekreuz. Über allem schwebt ein grüner Galero mit 2x 6 (1:2:3) grünen Fiocchi. Als er nach Freising wechselte, quadrierte er sein Wappen, Feld 1 und 4: der Freisinger Mohr, Feld 2 und 3 wie zuvor.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Michael von Rampf (1889-1901)

Michael von Rampf, amtierte 1889-1901, lebte 4.10.1825-29.3.1901, aus München, Promotion 1853, 1874 Generalvikar in München, 1882 Münchener Dompropst, Nominierung am 8.12.1889 durch Prinzregent Luitpold, päpstliche Ernennung am 30.12.1889, Bischofsweihe am 11.5.1890, seit 1895 Ritter von Rampf, Komtur des Verdienstordens der Bayerischen Krone.

Das Wappen ist schräglinks geteilt,

Hinter dem Schild steht aufrecht ein goldenes, kleeblattendiges Vortragekreuz. Über allem schwebt ein grüner Galero mit 2x 6 (1:2:3) grünen Fiocchi.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Anton von Henle (1901-1906)

Anton von Henle, amtierte 1901-1906, lebte 22.5.1851-11.10.1927, aus Weißenhorn, Promotion 1884, Habilitation 1887, 1895 Generalvikar, Ernennung durch den Prinzregenten Luitpold am 3.4.1901, päpstliche Ernennung am 15.4.1901, Bischofsweihe am 16.6.1901, danach seit dem 18.10.1906 Bischof von Regensburg. Eltern: Anton Henle, Gastwirt und Brauereibesitzer, und Maria Anna Schmid.

Das Wappen ist geviert mit Herzschild:

Symbolbegründung: Feld 2 und 3 setzen den Familiennamen redend um. Bischof Henle war bürgerlich und brachte von haus aus kein Familienwappen mit. Er wurde 1901 in den bayerischen persönlichen Ritterstand erhoben, als er das Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone erhielt. Zugleich kann der Hahn als christliches Symbol und als Symbol der Wachsamkeit gedeutet werden. Herzschild: Das soll der hl. Valentin von Rätien sein, einer der ersten Bischöfe und der Schutzheilige der Diözese Passau.

Interessanterweise änderte der Bischof sein Wappen nicht, als er nach Regensburg wechselte. Die Symbole für Passau blieben im Wappen. Ein solches Wappen kann man am Portal des Bischöflichen Konsistoriums am Krautermarkt in Regensburg sehen, aber oben hat sich etwas geändert: Dazu hinter dem Wappen aufrecht ein Vortragekreuz, auf dem rechten oberen Schildrand eine Mitra, schräglinks hinter dem Wappen ein goldener Bischofsstab, dazu ein Galero mit 2x 10 Fiocchi.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Sigismund Felix Freiherr von Ow-Felldorf (1906-1936)

Sigismund Felix Freiherr von Ow-Felldorf, amtierte 1906-1936, lebte 18.10.1855-11.5.1936, aus Berchtesgaden, zunächst Jurist, königlicher Kämmerer, ab 1881 Zweitstudium Theologie in Eichstätt, Ernennung am 18.10.1906, zuvor seit dem 11.1.1902 Weihbischof in Regensburg und Titularbischof von Arethusa, Bischofsweihe am 24.2.1902.

Das Wappen ist gespalten

Dazu hinter dem Wappen aufrecht ein Vortragekreuz, auf dem rechten oberen Schildrand eine silberne, golden verzierte Mitra, schräglinks hinter dem Wappen ein goldener Bischofsstab, dazu ein grüner Galero mit 2x 6 grünen Fiocchi.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Simon Konrad Landersdorfer (1936-1968)

Simon Konrad Landersdorfer, amtierte 1936-1968, lebte 2.10.1880-21.7.1971, aus Neutenkam bei Geisenhausen, Promotion 1906/1917, Institutsdirektor und stellvertretender Schulleiter in Ettal, 1920 Exegese-Professor an der Benediktinerhochschule Sant'Anselmo in Rom, päpstliche Ernennung am 11.9.1936, Bischofsweihe am 28.10.1936. Er wurde am 11.9.1936 durch Papst Pius XI. zum Passauer Bischof ernannt und empfing am 28.10.1936 die Bischofsweihe durch Kardinal Faulhaber. Er nahm 1962-1965 am Zweiten Vatikanischen Konzil teil. Aus Altersgründen übergab er am 27.10.1968 die Leitung des Bistums an Antonius Hofmann, der ihm seit 1961 als Koadjutor mit dem Recht der Nachfolge beigegeben war, und resignierte. Am 27.10.1968 Emeritus und Titularbischof von Ulcinium. Eltern: Lorenz Landersdorfer, Landwirt, und seine Ehefrau Elisabeth.

Das Wappen ist durch eine eingebogene Spitze in drei Felder unterteilt

Auf der rechten Schildoberecke ruht schräg die Inful; schräglinks ragt hinter dem Schild der Krummstab hervor, und der grüne Galero wird mit beiderseits je 10 grünen Fiocchi in vier Reihen geführt. Devise: STAT CRUX DUM VOLVITUR ORBIS - Das Kreuz steht fest, während sich die Welt dreht (was übrigens auch der Wahlspruch des Kartäuserordens ist).

 

Bildbeispiel: Passau, Seminar St. Stephan (Domplatz 5)

Symbolerklärung: Feld 1: Das Klosterwappen von Scheyern ist in Blau ein goldener Zickzackbalken. Hier wird vielmehr auf das Symbol des Scheyerner Konvents angespielt, der in seinen Siegeln ein Patriarchenkreuz führte, weil im Kloster ein Kreuzpartikel verehrt wird. Simon Konrad Landersdorfer, geboren als Josef Landersdorfer, trat nach seinem Abitur 1899 in die Benediktinerabtei Scheyern, wo er schon die Lateinschule ab 1891 besucht hatte, unter dem Klosternamen Simon ein, legte am 28.10.1900 die Profeß ab, wurde zunächst Subprior und dann am 3.3.1922 vom Konvent zum Nachfolger des verstorbenen Abtes Rupert Metzleitner gewählt, und dieses Amt hatte er bis zur Wahl als Bischof von Passau inne. Von Papst Pius XI. wurde er 1928 gemeinsam mit Laurentius Zeller, Abt von St. Matthias in Trier, mit der Visitation der österreichischen Benediktinerklöster betraut. Der Bischof hatte also vor seiner Wahl 33 Jahre seines Lebens in der Benediktinergemeinschaft verbracht, was ihn entscheidend prägte; zeitweise übte er Lehrtätigkeit am Benediktinergymnasium Ettal aus und kehrte erst 1917 nach Scheyern zurück. Mit der Bischofsernennung nahm er als zweiten Vornamen den Namen Konrad an aus Verehrung für den 1934 heiliggesprochenen Bruder Konrad von Parzham an. Feld 3: Altötting wurde von Bischof Landersdorfer als Zentrum der Marienverehrung und katholisches Herz Bayerns gewählt. Zu den Fiocchi: Die 10 Fiocchi sind mehr, als ein Bischof normalerweise führt, es ist die Anzahl, die einem Erzbischof zusteht. Am 27.10.1968 wurde er als Emeritus zum Titularbischof von Ulcinium ernannt; er trat aber am 30.11.1970 aus Altersgründen von diesem Amt zurück. Auch dieses Titularbistum ist nicht der Grund für die 10 in der Farbe Grün geführten Fiocchi. Vielmehr liegt das daran, daß er 1948 als große Auszeichnung zum Päpstlichen Thronassistenten ernannt wurde, und als solcher führt er den grünen Galero mit den 2 x 10 Fiocchi wie ein Erzbischof.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Antonius Hofmann (1968-1984)

Antonius Hofmann, amtierte 1968-1984, lebte 4.10.1909-11.3.2000, aus Rinchnach (Landkreis Regen), Promotion 1951, Regens am Priesterseminar in Passau 1955-1968 und Dozent für Pastoraltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Passau, seit dem 12.11.1965 Dompropst, Ernennung zum Koadjutor am 20.9.1961, Titularbischof von Berenice, Bischofsweihe am 26.11.1961, seit dem 27.10.1968 Bischof von Passau, resignierte, Emeritus am 15.10.1984.

Das erste, bis ca. 1977 geführte Wappen ist gespalten, rechts in Blau ein goldenes, durchgehendes Balkenkreuz, links in Silber ein roter Wolf (Bistum Passau in der Form des historischen Hochstiftswappens). Devise: "Minister in medio vestrum" - Diener in eurer Mitte.

Das zweite, ab ca. 1977 geführte Wappen ist durch eine eingebogene Spitze in drei Felder geteilt:

Hinter dem Schild steht aufrecht ein goldenes Vortragekreuz. Über allem schwebt ein grüner Galero mit 2x 6 (1:2:3) grünen Fiocchi. Devise: "Minister in medio vestrum" - Diener in eurer Mitte

Symbolbegründung: Feld 1 verweist auf die Heimatgemeinde Rinchnach (Landkreis Regen, Regierungsbezirk Niederbayern), die folgendes Wappen führt: In Gold über grünem Dreiberg zwei schräggekreuzte silberne Reuthauen mit schwarzen Griffen. Das Gemeindewappen entspricht wiederum demjenigen der Niederalteicher Propstei Rinchnach. Dazu wurde das Wappen der Benediktinerabtei Niederalteich, in Gold ein grüner Dreiberg, mit den gekreuzten Reuthauen kombiniert, die die Rodungsleistung der Kolonisten im Bayerischen Wald darstellen, an der die Mönche großen Anteil hatten. Feld 3 wiederholt das Kreuz aus dem alten Bischofswappen.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Franz Xaver Eder (1984-2001)

Franz Xaver Eder, amtierte 1984-2001, lebte 4.11.1925-20.6.2013, aus Pfarrkirchen, 1961 Domvikar, 1968-1978 Regens des Priesterseminars St. Stephan, seit dem 6.5.1977 Weihbischof in Passau und Titularbischof von Villa Regis, Bischofsweihe am 16.7.1977, 1977-1984 Dompropst, Ernennung zum Koadjutor am 26.1.1984, Ernennung zum Bischof am 15.10.1984, resignierte, Emeritus am 8.1.2001.

Das Wappen ist unter einem Schildhaupt gespalten:

Hinter dem Schild steht aufrecht ein goldenes Vortragekreuz. Über allem schwebt ein grüner Galero mit 2x 6 (1:2:3) grünen Fiocchi. Devise: Im Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

Symbolbegründung: Schildhaupt: Die drei Kleeblätter stehen für die drei Komponenten der Devise "Kraft, Liebe, Besonnenheit". Linke Spalthälfte: Wiederholung des Kreuzes aus dem neuen Bistumswappen.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Wilhelm Schraml (2001-2012)

Wilhelm Schraml, amtierte 2001-2012, geb. 26.6.1935, aus Erbendorf, 1970 Domvikar in Regensburg, 1971 Diözesan-Präses der Kolpingsfamilie, Ernennung zum Weihbischof in Regensburg am 7.1.1986, Bischofsweihe am 6.3.1986, Titularbischof von Munatiana, päpstliche Ernennung zum Passauer Bischof am 13.12.2001, resignierte am 1.10.2012, nachdem ein erster Resignationsversuch am 25.3.2010 abgelehnt wurde, Apostolischer Administrator bis zum 2.9.2013.

Das Wappen ist geviert:

Hinter dem Schild schrägrechts ein goldenes Vortragekreuz, schräglinks ein goldener Bischofskrummstab, über dem Ganzen ein grüner Galero mit 2x 6 (1:2:3) grünen Fiocchi. Devise: "Praedicamus Christum Dominum" - Jesus Christus als den Herrn verkündigen (aus dem 2. Brief des Apostels Paulus an die Korinther, 2 Kor 4,5).

Symbolbegründung: Der silbern-blau gevierte Schild erinnert an die bayerischen Landesfarben. Feld 2: Die Harfe steht für die Musik und die Kirchenmusik, welcher der Bischof von Jugend an verbunden ist. Darüber hinaus steht die Harfe als Symbol für das "Harmonieren" zwischen Bischof, den Gemeinden und den Priestern in dem Sinne des Kirchenvaters Ignatius von Antiochien, der das Mit- und Zueinander mit dem Symbol der Kithara (eigentlich eine Zither) und ihrer Saiten im Brief an die Epheser (4,1) und im Brief an die Philadelphier (1,2) beschrieben hat. Feld 3: Der Bischof stammt aus Erbendorf im oberpfälzischen Steinwald, der Baum steht als pars pro toto für den Wald. Altötting, in der Diözese Passau gelegen, ist der Wallfahrtsort mit der größten deutschen Marienwallfahrt, und dort wird das Gnadenbild "Maria mit dem Kind" verehrt.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Stefan Oster (2014-ad multos annos)

Stefan Oster, amtiert seit 2014, geb. 3.6.1965, aus Amberg, seit 1995 Mitglied der Salesianer Don Boscos, 24.7.1999 ewige Profeß, 2003 Promotion, 2009 Habilitation in Dogmatik, Professor in Benediktbeuern bis 2013, päpstliche Ernennung am 4.4.2014, Bischofsweihe am 24.5.2014.

Das Wappen ist geviert mit Herzschild

Dazu hinter dem Wappen aufrecht ein Vortragekreuz, dazu ein grüner Galero mit 2x 6 grünen Fiocchi. Devise: "Victoria veritatis caritas" - der Sieg der Wahrheit ist die Liebe (ein Zitat des Kirchenvaters Augustinus).

Zur Erklärung: Der blau-silbern gevierte Schild erinnert an die bayerischen Landesfarben. Feld 1: Altötting, in der Diözese Passau gelegen, ist der Wallfahrtsort mit der größten deutschen Marienwallfahrt, und dort wird das Gnadenbild "Maria mit dem Kind" verehrt. Feld 2: Dieser Bischof drückt seine besondere Wertschätzung für den Evangelisten Johannes aus, deshalb das Adlersymbol. Feld 3: Der Vorname des Bischofs erinnert an den hl. Stephanus, dessen Märtyrersymbole Steine und Palme sind. Der hl. Stephanus ist auch der Passauer Dompatron. Die Wahl der Farbe Rot deutet auf das Blut des Märtyrers hin, und ebenso auf die Liebe. Feld 4: Die drei Tannen stehen als pars pro toto für einen Wald, ital. bosco. Hier steht der Wald symbolisch für Giovanni Don Bosco, den Gründer der Ordensgemeinschaft der Salesianer, welcher der Bischof angehört. Außerdem wird in einer parallelen Bedeutungsebene der Bayerische Wald angedeutet.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Literatur, Links und Quellen:
Siehe zusätzlich allgemeines Quellenverzeichnis bzw. die bei den jeweiligen Objekten und Familien angegebenen Quellen, sofern eigene Seiten existieren.
Siebmachers Wappenbücher, insbesondere Band Bistümer
Die Wappen der Hochstifte, Bistümer und Diözesanbischöfe im Heiligen Römischen Reich 1648-1803, hrsg. von Erwin Gatz, erstellt von Clemens Brodkorb, Reinhard Heydenreuter und Heribert Staufer, Schnell & Steiner Verlag 2007, ISBN 978-3-7954-1637-9
Peter Morsbach, Irmhild Heckmann, Christian Later, Jörg-Peter Niemeier: Kreisfreie Stadt Passau, Bd.1 und Bd. 2, hrsg. vom Bayerischen Amt für Denkmalpflege München, Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmäler in Bayern, Bd. II. 25, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2552-9
Liste der Bischöfe von Passau:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Bischöfe_von_Passau und weiterführende Links
Personendatenbank von Germania Sacra:
https://germania-sacra-datenbank.uni-goettingen.de/persons/index?ort=Domstift+Passau
Passauer Domherren:
https://wiag-vocab.adw-goe.de/api/domherren?domstift=domstift%20passau
Archivalien des Passauer Domstifts:
https://www.monasterium.net/mom/DE-BayHStA/PassauDomkapitel/fond
August Leidl: Die Bischöfe von Passau 739-1968 in Kurzbiographien, Verlag des Vereins für ostbairische Heimatforschung Passau, Passau 1978
Claus D. Bleisteiner: Kirchliche Heraldik in Bayern: Die Wappen der Erzbischöfe und Bischöfe seit 1817, Degener Verlag, Neustadt an der Aisch, 1986, ISBN: 3-7686-7009-0, S. 76 ff.

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