Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 269
Trier: Im Schatten der glanzvollen Kurfürsten

Vogtsburg bzw. Eulenburg in Trier

Das Vogtsburg oder auch Eulenburg genannte Gebäude befindet sich in der Kutzbachstraße 13. Ursprünglich war hier wohl eine Stiftsvogtei von St. Simeon, daher der Name. Die Wurzeln des Gebäudes sind sehr alt. Von heraldischem Interesse ist aber außen vor allem der polygonal gebrochene und mit kleinen Rechteckfenstern gegliederte Treppenturm aus der Renaissance. Ein abgekantetes Sturzrelief über dem jetzt modern gestalteten Eingang nennt das Baudatum 1543 und zeigt einen Wappenschild, der von Schriftbändern umwoben wird.

Der Schild zeigt zwei einander zugewandte Vögel (Falken) auf einem Dreiberg sowie die Initialen HF, für Heinrich von Falkenberg. Stammsitz des Geschlechtes von Falkenberg (de Faulquemont) ist Burg und Flecken Falkenberg zwischen Metz und Saargemünd südöstlich von St. Avold. Die Falkenberger erschienen oft im Dienst der Stadt Metz. Im Siebmacher sind keine Angaben zur Tingierung.

Im Innern ist ein bemerkenswertes heraldisches Sandstein-Relief auf dem Kaminsturz im Erdgeschoß, ebenfalls aus der Renaissance stammend (ohne Abb.). In der Mitte ist ein Schild mit dem doppelköpfigen Kaiseradler, begleitet von vier weiteren Wappenschilden in den vier Ecken des Kaminsturzes: der amtierende Kurfürst Johann von Hagen (1540-1547), sein Vorgänger Kurfürst Johann von Metzenhausen (1531-1540), Familie von Criechingen und Familie Rollingen. Den Hintergrund bilden üppige Blumenranken, darin zwei Putten. Auch hier sind die Initialen HF eingearbeitet. Der Rand der Platte trägt das Datum 1546. Der Rest der Ausstattung ist historistisch und stammt aus dem 19. Jh.

Literatur:
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschand, Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Band 17.1, Hrsg. im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur vom Landesamt für Denkmalpflege: Stadt Trier, Altstadt, bearbeitet von Patrick Ostermann, Wernersche Verlagsgesellschaft Worms, 2001, ISBN 3-88462-171-8
Siebmachers Wappenbuch, Lothringen 2.1

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