Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 913
Sugenheim,
Ortsteil Ullstadt
Schloß Ullstadt - Teil (2): Wappen auf den Torpfosten
Von den sechs Pfosten des Torgitters im Westen tragen die innersten jeweils einen gekrönten Löwen, der einen fürstbischöflichen Wappenschild hält. Die auf jeder Seite mittleren Pfosten tragen eine Trophäen-Skulptur, und die äußersten Pfosten, die sich an die Seitenflügel anlehnen, tragen eine dynamische Figur mit jeweils einem Putto.
Blick von Westen auf das Zugangstor. Beide Wappenschilde sind inhaltlich identisch. Der Sohn von Margarete Freifrau von Franckenstein, geborene von Eyb, war Johann Philipp Anton Freiherr von Franckenstein, seit 1746 Fürstbischof von Bamberg. Dieser baute das Schloß seiner Mutter in den Jahren 1749 bis 1750 von einem kleinen Landschloß zur prächtigen Sommerresidenz um und betraute mit der Planung und Ausführung dieses Projektes den Bamberger Architekten Johann Jakob Michael Küchel, der den ganzen Westteil hinzufügte. Der andere Sohn von Margarete Freifrau von Franckenstein war Johann Ludwig, Domherr zu Würzburg. Diese beiden Skulpturen auf den inneren Torpfosten stehen aber nicht am Originalstandort, auch wenn sie hervorragend passen. Sie stammen vom Reuther Tor der Stadt Forchheim, wo sie bis 1875 standen. Als im 19. Jh. die Forchheimer Festungsmauern geschliffen und die Torbauten abgetragen wurden, erwarb Freiherr von Franckenstein die hervorragenden Plastiken für sein Schloß und stellte sie hier auf. So passen sie absolut gut in den Kontext, es ist ja auch der selbe Bauherr, doch sie befinden sich nicht im Originalzusammenhang.
Das von Franckenstein-Wappen ist hier das fürstbischöfliche Amtswappen. Das Wappen ist zweimal geteilt und zweimal gespalten, an Position 5 liegt ein Herzschild auf:
Es handelt sich bei den Feldern 3/7 und 4/6 um eine verändernde Übernahme des Wappens derer von Sachsenhausen, die einen gevierten Schild führten:
Zum Franckenstein-Wappen gehören folgende mögliche Helmzieren:
Hier ist als Bekrönung bei beiden Schilden der Fürstenhut gewählt, über dem sich noch einmal die Kaiserkrone befindet, zwei Prunkkopfbedeckungen übereinander, der eine wegen des Reichsfürstenranges, der andere wegen Bamberg, einer kaiserlichen Stiftung, weswegen die Kaiserkrone geführt wurde.
Abb.: Das Löwenpaar mit seinen fürstbischöflichen Wappenschilden im Abendlicht.
Abb.: Verzierungen der beiderseits äußersten Torpfosten
Literatur,
Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher,
insbesondere Bände Bayern und Bistümer
Anton P. Rahrbach, Reichsritter in Mainfranken. Zu Wappen und
Geschichte fränkischer Adelsfamilien. Bauer & Raspe Verlag -
Die Siebmacherschen Wappenbücher, die Familienwappen deutscher
Landschaften und Regionen, Band 2, 2003, ISBN 3-87947-113-4
Schlösser und Burgen in Mittelfranken, von Ruth Bach-Damaskinos,
Jürgen Schabel, Sabine Kothes. Hofmann Verlag Nürnberg, ISBN
3-87191-186-0, S. 94 ff.
Herrn Dietmar Amon ein herzliches Dankeschön für wertvolle
Hinweise
Schloß Ullstadt, Hauptgebäude - Torpfosten - Gartenpforte - Südseite - Seitenflügel-Pavillons
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