Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1695
Graz (Steiermark, Österreich)

Graz, Admonter Hof

Der sog. Admonter Hof befindet sich am Kaiser-Franz-Josef-Kai Nr. 6-12. Er wurde ca. 1280-1290 als Stadthof des Stiftes Admont unter Abt Heinrich II. von Admont gegründet. Durch seine Lage direkt an der mittelalterlichen Stadtmauer hatte er eine exponierte und zugleich wichtige strategische Position im Stadtbild. In der Mitte des 16. Jh. wurde der Klosterhof unter Abt Valentin Abel umgebaut. Der Westflügel wurde 1555/59 von Domenico dell'Allio und Stefan di Gandria über der alten Stadtmauer erbaut (die mittlerweile durch die neuen Befestigungsanlagen der Stadt nicht mehr so wichtig war), 1636 unter Abt Urban Weber durch den Baumeister Peter Vasol erhöht und mit polygonalem Erker auf drei Kragsteinen ausgestattet. Die heute erhaltenen Gebäude stammen im wesentlichen aus der zweiten Hälfte des 16. Jh. Unter Abt Matthäus Offner wurden die flußseitigen Säle zu repräsentativen Räumen im Stil des Rokoko umgebaut. Ende des 18. Jh. begann der Niedergang. An der Flußseite ist über einem modernen Eingangstor ein Wappenstein angebracht, der sich aber nicht original hier befand, sondern im Innenhof.

Dieses Doppelwappen ist Urban Weber, Abt des Benediktinerstifts Admont, zuzuordnen. Er amtierte 1628–1659 als 47. Abt. Er gilt als Erneuerer des Klosters, ferner war er der Erbauer des Schlosses Röthelstein. Der heraldisch rechte Ovalschild zeigt das Stiftswappen von Admont, von Silber und Rot gespalten mit zwei anstoßenden, facettierten Rauten in verwechselten Farben. Der andere Ovalschild enthält das persönliche Wappen des Abtes, geviert, Feld 1 und 4: eine mit der Traube hier schrägrechts nach oben gestellte, gestielte Weintraube mit zwei Weinblättern, Feld 2 und 3: ein Doppelsturzsparren zwischen drei (2:1) Sternen (Hinweise zu Tinkturen willkommen).

Über dem Doppelwappen ist mittig eine Inful, hinter jeder Kartusche ragt ein schräggestellter Abtsstab heraus. Weitere Wappen des Abtes Urban Weber finden sich auch in Admont über dem straßenseitigen Eingangsportal des Klosterbezirkes, heute Zufahrt zu Blumenhaus und Gärtnerei, ein Wappenstein vorzüglicher Qualität befindet sich in Admont im Museum, weiterhin begegnet uns sein Wappen als Stuckarbeit im Festsaal der Burg Strechau in der Obersteiermark.

Literatur, Quellen und Links:
Admonter Hof: http://www.burgen-austria.com/Archiv.asp?Artikel=Graz%20-%20Admonterhof
Admonter Hof:
http://de.wikipedia.org/wiki/Admonterhof
Herwig Ebner, Burgen und Schlösser Graz, Leibnitz, Weststeiermark, 1967, 204 Seiten, ISBN-10: 3850300285, ISBN-13: 978-3850300285
Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Graz, von Horst Schweigert, Verlag Schroll, Wien 1979
Die Kunstdenkmäler der Stadt Graz, Die Profanbauten des 1. Bezirkes (Altstadt), 1997, 712 Seiten, Verlag: F. Berger, ISBN-10: 3850284379, ISBN-13: 978-3850284370
Hinweistafel am Objekt
Abt Urban Weber:
http://www.burg-strechau.at/abt.html - http://austria-lexikon.at/attach/AEIOU/Admont/00429924.jpg
Benediktinerstift Admont:
http://www.stiftadmont.at/deutsch/ - http://austria-lexikon.at/af/AEIOU/Admont

Alte Universität - Paulustor - Palais Inzaghi (Bischofsplatz 1) - Palais Stürgkh - Palais Attems - Palais Kollonitsch - Palais Saurau-Goess - Palais Lengheimb (Rindsmaul) - Trauttmansdorff-Komplex - Dompfarrhof - Palais Kazianer - Landeszeughaus (Teil 1) - Landeszeughaus (Teil 2) - Joanneum (Raubergasse) - Palais Wildenstein - Deutschordenshaus - Mariahilfkirche - Taubenkobel (ehem. Jesuitengymnasium) - Schauspielhaus - Landhaus, Rittersaaltrakt - Landhaus, Landstubentrakt - Bezirksamt I - Palais Schwarzenberg - Schloß Eggenberg, Front - Schloß Eggenberg, Galeriegänge

Ortsregister - Namensregister
Zurück zur Übersicht Heraldik

Home

© Copyright / Urheberrecht Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2012
Impressum