Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 2946
Arnstein (Landkreis Main-Spessart, Unterfranken)

Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Sondheim, weitere Wappendarstellungen

Wie in den vorangegangenen Kapiteln dargelegt, ist die Kirche Maria Sondheim eine unerschöpfliche Fundgrube an Heraldik. Über dreißig Epitaphien tragen von einem Wappen (z. B. Bartholomäus von Hutten d. Ä.) bis zu 33 Wappen (Stephan Zobel von Giebelstadt). Sie zeugen damit von Macht und Reichtum zweier bedeutender ritteradeligen Geschlechter, die Arnstein jahrhundertelang prägten. Unter den familiären Grablegen ist Maria Sondheim eine der bedeutendsten. Die Epitaphien und Grabplatten wurden Ende des 19. Jh. restauriert und dabei teilweise jenseits unserer heutigen denkmalpflegerischen Maßstäbe überarbeitet, was auch Fehler einbrachte. Andererseits wurde diese trotz einiger Verluste immer noch in ihrer Geschlossenheit und Vielfalt einzigartige Sammlung von Grabmonumenten des 15. und 16. Jh. somit erhalten.

 

In der Kirche Maria Sondheim gibt es noch viele weitere Wappen, z. B. dieses Vollwappen der von Hutten, das an der Südwand über zwei der dort aufgestellten Grabplatten angebracht ist, derjenigen für Bartholomäus von Hutten d. J. (-1495) links und derjenigen für Ludwig von Hutten d. Ä. (-25.8.1517) rechts.

 

Weitere Wappen sind als Schlußsteine im Gewölbe und auf den Rippenkonsolen sowie an anderen Stellen zu finden, wobei die nicht immer korrekt tingiert sind. So findet man den Schild der von Sickingen, in Schwarz fünf (2:1:2) silberne Kugeln, nun mit blauem Feld, und den Schild der von Frankenstein, in Gold ein rotes, schräggestelltes Axteisen mit rechteckiger, querstehender Stielöffnung, jetzt silbern auf blauem Grund.

 

Korrekt sind die in mehrfacher Ausführung angebrachten Schilde der von Hutten, in Rot zwei goldenen Schrägbalken, und der Truchseß von Wetzhausen, in Gold zwei rot-silbern in zwei Reihen geschachte Balken.

 

Weiterhin finden wir im Gewölbe den Schild der von Thüngen, in Silber ein goldener, mit drei nach rechts ausgebogenen roten Pfählen belegter Balken, und des Würzburger Fürstbischofs Gottfried IV. Schenk von Limpurg (amtierte 1443-1455), geviert, Feld 1: "Fränkischer Rechen" = von Rot und Silber mit drei aufsteigenden Spitzen geteilt, hier fälschlicherweise zu viele Spitzen, Herzogtum zu Franken, Feld 2: in Blau 5 (3:2) aufrechte silberne Heerkolben, Schenk von Limpurg, Feld 3: "Rennfähnlein" = in Blau eine rot-silbern gevierte schräggestellte Standarte mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg, Feld 4: in Rot vier mittlere aufsteigende silberne Spitzen, Schenk von Limpurg.

 

Literatur, Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps: https://www.google.de/maps/@49.9733188,9.9627368,19z - https://www.google.de/maps/@49.9733188,9.9627368,162m/data=!3m1!1e3
Pfarreien-Gemeinschaft "Um Maria Sondheim":
https://www.pg-um-maria-sondheim.de/ - https://www.pg-um-maria-sondheim.de/gemeinden/arnstein
Wallfahrtskirche Maria Sondheim:
https://wallfahrt.bistum-wuerzburg.de/wallfahrtsorte/region-main-spessart/maria-sondheim/
Verwendung der Innenaufnahmen mit freundlicher Erlaubnis von Herrn Pfarrer Christian Ammersbach vom 23.5.2022, wofür ihm an dieser Stelle herzlich gedankt sei.
von Hutten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hutten_(Adelsgeschlecht)
Georg-Wilhelm Hanna: Die Ritteradeligen von Hutten, ihre soziale Stellung in Kirche und Staat bis zum Ende des Alten Reiches, Dissertation, Fakultät für Geschichts- und Geowissenschaften, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, 2006,
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/105 - Download: https://fis.uni-bamberg.de/bitstream/uniba/105/1/Dokument_1.pdf

Pfarrkirche Maria Sondheim: Grabdenkmäler außen - Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Sondheim, Hans von Hutten (-1515) - Catharina Zobel von Giebelstadt (-1533) - Wolff von Hutten (-1517) - Anna von Rosenberg (-1528) - Agapitus von Hutten (-1520) - Ludwig von Hutten d. Ä. (-1517) - Ludwig von Hutten d. J. (-1548) und Agatha von Liebenstein (-1547) - Bernhard von Hutten (-1539) und Gertraud von Ebersberg gen. Weyhers (-1544) - Philipp von Hutten (-1546) - Wilhelm von Hutten (-1546), Eva von Heßberg (-1541) und Anna von Selbitz (-1599) - Konrad von Hutten (-1502), Anna von Rechberg (-1471) und Elisabeth von Sickingen (-1479) - Bartholomäus von Hutten d. J. (-1495) - Stephan Zobel von Giebelstadt (-1597) und Cordula Echter von Mespelbrunn (-1599) - Johann Julius Zobel von Giebelstadt (-1585) - Konrad von Hutten (-1556) - Jobst von Hutten (-1483) - Amalia von Berlichingen (-1570) - Bartholomäus von Hutten d. Ä. (-1452) und Elisabeth (Else) von Thüngen (-1458) - Konrad von Hutten (-1447)

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